Gewisse junge Burschen

Seltsam schauen diese Jungen ins Leben,
Davon sie gar nichts begreifen,
In einer Zeit, da sie gar nichts erleben
Und eben deshalb so gesund reifen.
Drückt kein Gewehr sie, auch kein Ranzen.
Ohne zu ahnen, wissen sie.
Ohne zu fragen, beherrschen und tanzen
Sie sicher jede Zurzeit-Melodie.
Wie lange wird's währen?
Wer ist der erste Rohling, der spricht,
Um sie aufzuklären?
Ich wagte es nicht.
Und ihre Mädchen, vom gleichen Jahr,
Meist jünger sogar,
Lassen sich gern scheinbar lenken
Und empfinden wunderbar:
Er gibt uns gar nichts zu denken.
Gönnt doch den jungen, frischen
Tieren ihr freudiges Weichmaulgefräß.
Ihrem Zahnarzt entwischen
Sie doch nicht. Bestimmungsgemäß.
Neben mir, still, vom Ball abgewandt,
Steht so einer dergleichen.
Ich möchte so gern aus der flachen Hand
Ihm ein Stück Zucker reichen.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Ringelnatz, Joachim. Gedichte. Allerdings. Gewisse junge Burschen. Gewisse junge Burschen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-9947-4