[164] 11. Legende

Es sangen drei Engel einen süßen Gesang,
Sie sangen, daß es weit durch den Himmel erklang.
Und als sie kamen zu der himmlischen Thür,
Da stand eine arme Seele gar traurig dafür.
Arme Seele, arme Seele, was drückt dich für Noth?
Hast du dich vergangen wider Gottes Gebot?
»Ich hab nichts begangen, bin doch gar beschwert,
Dieweil sich meine Freud hat in Unmuth verkehrt.«
Arme Seele, arme Seele, du bist noch zu jung,
Du hast auf der Welt noch des Trostes genung!
»Was nützt mir mein Jungsein zum Trost auf der Welt,
Wenn ich immer muß denken, wie bös sie bestellt?«
Schließ auf deine Augen, schließ auf dein Gemüth!
Geh heim, arme Seele, daß Gott dich behüt'!
Geh heim, und erwache mit dem hellen Sonnenschein,
Dann wird's dir auf Erden wie im Himmelreich sein!

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Roquette, Otto. Gedichte. Gedichte. Rheinisches Liederspiel. 11. Legende. 11. Legende. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-9D65-6