41.

Komm, schöne glatte, kalte, goldne Schlange,
Auf die ich starker Schlangenwürger passe;
Du hast mit buntem Spiel um meine Straße
Dich zierlich schlängelnd hergewunden lange.
Komm, schmeidige, daß ich mit eh'rnem Zwange
Dich fass' und halt' und nicht sobald dich lasse;
Wind' du dich nur und krümm' dich, giftig blasse,
Mir ist vor deinem süßen Gift nicht bange.
Wohlauf, mit allen deinen Schlangenkünsten,
Unbändig um des Feindes Leib dich ringelnd,
Mit Zähnen blinkend, sprühend mit den Zungen:
Laß sehn, wer von uns beiden hier mit Brünsten
Das andre wird bestehn, es so umzingelnd,
Daß es bekennen muß: ich bin bezwungen.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Rückert, Friedrich. Gedichte. Lyrische Gedichte. Zweites Buch. Amaryllis - Agnes. 1. Amaryllis. 41. [Komm, schöne glatte, kalte, goldne Schlange]. 41. [Komm, schöne glatte, kalte, goldne Schlange]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-A6BF-9