[Der du aus des Nichtseyns Lande]

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Der du aus des Nichtseyns Lande
In das Reich des Daseyns kamst!
Weisst du wohl aus welchem Grunde
Du die Reise unternahmst?
Eines Fürsten Diener bist du,
Und ein Fürst hat dich gesandt,
Dass du selber dich erkennest,
Und den Herrscher in dem Land.
Einem reichen Handelsmanne
Bist du ähnlich, in der That,
Der zum Handel aus dem Hause
In die Stadt des Lebens trat.
Deines Lebens reiche Summe
Gab als Capital man dir;
Lass es denn, durch edle Thaten,
Zinsen tragen für und für.
Handle redlich auf dem Marktplatz,
Bist du ein verständ'ger Mann:
Weil nur redliches Beginnen
Deinen Wohlstand fördern kann.
Dein Gepäck wird am Gerichtstag
Sammt und sonders aufgemacht,
Und, was du gethan, wird treulich
Dann in Rechnung dir gebracht.
Hüte dich! Als Räuber werden
Teufel auf den Weg gesandt,
Die da Jenen überfallen,
Der die Wahrheit nicht erkannt.
Dieser Rath, den du vernommen,
Ist des Meisters weises Wort;
Denn er sagt: »Tebrisens Sonne
Sprach ihn aus, der Wahrheit Hort.«

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Rumi, Ǧalāl o’d-din. Lyrik. Gedichte des Sams aus Täbris (Auswahl). [Der du aus des Nichtseyns Lande]. [Der du aus des Nichtseyns Lande]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-AC8A-2