[193] Ein Anderes

Die Nebel sind zergangen,
Verflogen über Nacht –
Fast will die Erde prangen
In leiser Frühlingspracht.
Es strebt, vom Licht umflimmert,
Der Föhrenwald empor,
Auf braunen Äckern schimmert
Die Wintersaat hervor.
Die dürren Büsche glänzen
In Tropfen, hell wie Thau,
Noch leicht geschmückt mit Kränzen
Von Beeren roth und blau.
So ist in sanften Farben
Die Landschaft rings entrollt;
Es leuchten, die da starben,
Die Blätter, auf wie Gold.
Nun laß', o Herz, die Klage,
Vergiß, was dich beschwert,
Siehst du so späte Tage
So sonnig noch verklärt!

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TextGrid Repository (2012). Saar, Ferdinand von. Gedichte. Gedichte. Drittes Buch. Nachlese. Ein Anderes. Ein Anderes. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-AD81-C