[218] Bilder und Gestalten

[219] [221]Der Schäfer

Wie auch der Tag sich dehne,
Auf öder Hügellehne
Steht er und blickt in's Land;
Er sieht die Sonne steigen
Und still sich wieder neigen
Bis zu des Himmels Rand.
Er sieht den Lenz auf Erden,
Er sieht es Sommer werden
Und Herbst und Winter auch;
Nicht Mittagsgluth, nicht Regen,
Nicht Schnee kann ihn bewegen,
Noch eis'ger Sturmeshauch.
Der Hund an seiner Seite,
Daß er die Schafe leite,
Kennt seines Rufes Ton;
Sonst will kein Wort verlieren,
Allein mit seinen Thieren,
Der dumpfe Menschensohn.

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TextGrid Repository (2012). Saar, Ferdinand von. Gedichte. Gedichte. Drittes Buch. Bilder und Gestalten. Der Schäfer. Der Schäfer. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-ADFC-B