[247] Der egelmeier

Wer hie für ge, der schau mich an,
ich bin ein wunderselzam man;
vil egel trag ich in meim schopf,
die huntsmuckn schwirmen umb mein kopf,
wiewol mein pfabenfedern gut
und rot piret mich schmücken tut,
sam sei ich weis, verstendig hoch.
mein narrenkapp verret mich doch;
hab auch ein weit maul, große orn,
mein schellen zerkifft der eichhorn;
mein selzam kleit und güldin ketten
mich wol mit stolz und hochmut fretten,
dünk mich der tapferst umb und umb,
ge doch mit lauter kintswerk umb,
mit vögel, meusen und mit ratzen;
wer mich spotweis damit tut fatzen,
ich mit meim ledern kolben schlag
und mit meim seibel im nachjag.
der aff zeucht mein kleit mit dem schwanz,
daraus wachsen meiner substanz
drei junge gecken über sich,
die werden gleich als weis als ich,
drumb wer wil sein ein biderman,
nem sich meiner abweis nit an,
das im nit spot zum schaden wachs,
den treuen rat geit im Hans Sachs.

Anno salutis 1567., am 18. tage Julij.

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TextGrid Repository (2012). Sachs, Hans. Gedichte. Spruchgedichte (Auswahl). Der egelmeier. Der egelmeier. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-B278-6