6.

Sie sind es, ja! im Wasserfall
Vernehm' ich ihrer Stimmen Schall
Und in den Murmelquellen;
Sie rufen mich im Abendwind,
Mich ihnen, so wie einst als Kind,
Beim Mondlicht zu gesellen.
So fern, ihr Geister, jene Zeit,
Als ich in Waldeseinsamkeit
Euch meine Brüder nannte,
Und euer Blick, so sanft, so mild,
Wie Schein, der aus den Sternen quillt,
Das Herz an euch mir bannte!
Als wir umhergeschweift am See,
Wo auf dem Lager sich das Reh,
Von Waldlust träumend, regte,
Indes der nächt'ge Schmetterling,
Der an der Weißdornblüte hing,
Die Schwingen sanft bewegte!
O nie ward in der Menschenwelt,
Die ihrer Schwüre keinen hält,
So wie bei euch mir Friede!
Nehmt neu mich auf in euern Kreis,
Und küßt den Lebenstraum mir leis
Hinweg vom Augenlide!

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schack, Adolf Friedrich von. Gedichte. Gedichte. 1. Liebesgedichte und Lieder. Aus der Heimat. 6. [Sie sind es, ja! im Wasserfall]. 6. [Sie sind es, ja! im Wasserfall]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-B5B3-E