[198] Allein mit der Natur

O zu stromzerrißnen Thälern
Führt mich, wo das Leben schweigt,
Und die Felswand blau und stählern
Unerklimmbar aufwärts steigt;
Wo der Strauch der wilden Rose,
Von der Bäche Schaum besprengt,
Zitternd in die bodenlose
Abgrundtiefe niederhängt!
Wenn in Klüften, tief geborsten,
Dort der Sturm das Echo weckt
Und aus ihren Felsenhorsten
Die verstörten Adler schreckt,
Grüßt mit tausendstimm'gen Chören
Mich im Wogenschlag der Seen,
In dem Rauschen durch die Föhren
Des Naturgeists ew'ges Wehn.
Mächtiger! In deinen Schauern
Fühl' ich mit gehobner Brust
Nicht der Erde kleines Trauern
Mehr, noch ihre kleinre Lust;
Fühle nur, wie deine Schwinge
Aufwärts meine Seele trägt
Und das große Herz der Dinge
Mächtig an das meine schlägt.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schack, Adolf Friedrich von. Gedichte. Gedichte. 2. Aus allen Zonen. Allein mit der Natur. Allein mit der Natur. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-B872-8