3.

Zu der Zeit, wo die Plesse noch bewohnt wurde, ging einst das Fräulein Adelheid von Plesse spaziren. Sie kam auf ihrem Spazirgange nach dem Arenstein in der Nähe von Mariaspring, welches damals noch nicht existirte. Der Platz gefiel ihr so sehr, daß sie ihre Dienerin zurückschickte ihre Laute zu holen. Sie spielte und sang dazu auf das lieblichste. Dies hörten zwei vorüberreitende Herren von Hardenberg, – die Hardenberger waren damals gerade mit den Plessern in Feindschaft – raubten sie und brachten sie sammt der Dienerin nach dem Hardenberge. Bald wurde das Fräulein vermißt, überall gesucht, aber nirgend gefunden; endlich erfuhr man, daß sie geraubt und auf dem Hardenberge sei. Jetzt wurde ein Knappe nach dem Hardenberge geschickt um die Entführte zurückzufordern, aber vergebens; auch der Knappe wurde zurückbehalten. Die Plesser sannen nun auf Rache und lauerten den Hardenbergern überall auf, bis es ihnen gelang einen Herrn von Hardenberg gefangen zu nehmen. Diesen befestigten sie mit Stricken an dem kleinen Thurme, daß er [5] mit dem Gesichte immer nach dem Hardenberge hinüberschauen mußte, und ließen ihn da verhungern.

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TextGrid Repository (2012). Schambach, Georg. Märchen und Sagen. Niedersächsische Sagen und Märchen. A. Sagen. 6. Die Plesse. 3. [Zu der Zeit, wo die Plesse noch bewohnt wurde, ging einst das Fräulein]. 3. [Zu der Zeit, wo die Plesse noch bewohnt wurde, ging einst das Fräulein]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-BB29-5