4.

In Elliehausen kam es einst vor, daß eine Frau, die eben im Kindbette lag, zugleich mit ihrem Kinde plötzlich verschwand. Gleich vermuthete man im Dorfe, daß sie von den Zwergen entführt sei, aber niemand wuste wohin. Zufällig bekam man später von ihr eine Kunde. Als nemlich eines Morgens der Schäfer des Dorfes am Walde in der Nähe einer dort befindlichen Quelle hütete, erblickte er mit einem Male jene aus dem Dorfe verschwundene Frau, wie sie an der Quelle stand und mit Abspülen von Wäsche beschäftigt war. Der Schäfer ging hin zu ihr und fragte sie, ob sie nicht wieder mit ins Dorf zu ihrem Manne gehn wolle; sie aber sagte gerade zu nein, sie habe es bei den Zwergen viel besser und verlange nicht zu ihrem Manne zurückzukehren. Kaum hatte sie diese Worte gesprochen, da schlug die Thurmuhr im nahen Dorfe zwölf, und mit dem Glockenschlage war die Frau verschwunden.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schambach, Georg. Märchen und Sagen. Niedersächsische Sagen und Märchen. A. Sagen. 148. Zwerge rauben Kinder. 4. [In Elliehausen kam es einst vor, daß eine Frau, die eben im Kindbette]. 4. [In Elliehausen kam es einst vor, daß eine Frau, die eben im Kindbette]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-BC65-4