2.

Hetjershausen ist früher katholisch gewesen. In jenen Zeiten hatte das Dorf eine schöne Kirche mit drei stolzen Glocken. Die jetzige Kirche dagegen, welche vor etwa funfzig Jahren erst gebaut wurde, ist unansehnlich und hat nur eine Glocke. Die eine von den drei Glocken, welche nicht getauft war, ist in den Glockensumpf geflogen, und zwar an die Stelle, welche das grundlose Loch heißt, worin sich auch von Zeit zu Zeit Menschen, die ihres Lebens überdrüssig geworden sind, ersäufen. Diese Glocke hat man niemals wieder zu Tage bringen können. Die zweite wollten die Franzosen rauben und hatten sie auf einen Wagen geladen, aber trotz dem, daß sie zehn Pferde vorgespannt hatten, konnten sie dieselbe doch nicht weiter schaffen als bis zum Rothenberge (etwa eine halbe Stunde von Hetjershausen) und [57] musten sie da stehen lassen. Von da brachten die Hetjershäuser die Glocke mit zwei Kühen, welche sie vorgespannt hatten, in das Dorf zurück. Diese ist aber jetzt nicht mehr vorhanden und kein Mensch weiß, wo sie geblieben ist; nur die dritte Glocke ist allein noch im Thurme.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schambach, Georg. Märchen und Sagen. Niedersächsische Sagen und Märchen. A. Sagen. 76. Der Glockensumpf bei Grone. 2. [Hetjershausen ist früher katholisch gewesen. In jenen Zeiten hatte]. 2. [Hetjershausen ist früher katholisch gewesen. In jenen Zeiten hatte]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-BD88-C