163. Riesenwürfe.

1.

Auf dem Dransberge bei Dransfeld wohnte ein Hüne, sein Nachbar auf dem 11/4 Stunde davon entfernten Backenberge. Einst war der Dransberger Hüne bei dem Backenberger zum Besuch gewesen und hatte bei diesem seinen Hammer liegen lassen. [147] Da rief er ihm von seiner Burg zu: »wirf mir den Hammer herüber.« Des Backenbergers Frau warf nun auch den Hammer hinüber, allein beim Werfen blieb der Handschuh der Hünin am Hammer hangen und fiel eine halbe Stunde von da bei dem Gute Imbshausen in einen Bach, der davon bis auf diese Stunde der Handschuhbach (de Handschenbêke) heißt.

2.

Bei dem Dorfe Dahlenrode, kaum eine Viertelstunde vom Dorfe entfernt, liegt der Ekesberg (Ekesbarg). Auf diesem hat vor Zeiten ein Riese gewohnt; ein anderer wohnte gegenüber auf dem wenigstens eine Stunde davon entlegenen Hohen-Hagen. Nun wollte einst der Riese auf dem Ekesberge Holz spalten, hatte aber keine Holzschlage, da rief er dem auf dem Hohen-Hagen zu:


»Brauer Hâgen-Hâgen
Len mek dîne slâgen«,

worauf jener ihm seine Holzschlage herüber warf. – Denselben Riesen wollten einst Feinde auf seinem Berge angreifen; er riß aber mächtige Bäume aus und warf diese den Berg hinunter, so daß die Feinde nicht herauf kommen und ihm nicht schaden konnten.


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TextGrid Repository (2012). Schambach, Georg. 163. Riesenwürfe. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-BDE7-5