254. Die unverweste Leiche.

In Herzberg wohnte ein Kaufmann, Namens Schachtruv, [241] der mit Stahl handelte. Einst bekam er aus London eine Tonne Gold aus Versehen für eine Tonne Stahl zugeschickt. Als später Nachfrage geschah, verschwur er sich, daß er nicht verwesen wollte, wenn in der Tonne Gold gewesen wäre. Nach seinem Tode ist er wirklich nicht verwest. Nachdem er zwanzig bis dreißig Jahre in der Erde gelegen hatte und sein Sarg schon ganz zerfallen war, wurde er ausgegraben und in das Haus gebracht, worin die Todtenbahren stehen. Da wurde er mehrmals den Leuten, um sie zu erschrecken, vor das Haus gestellt und so viel Unfug mit ihm getrieben, daß man beschloß der Sache ein Ende zu machen und ihn an das Museum zu Göttingen schickte. Da steht er nun, wenn man die Museumstreppe heraufkommt, gleich am Eingange.

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TextGrid Repository (2012). Schambach, Georg. Märchen und Sagen. Niedersächsische Sagen und Märchen. A. Sagen. 254. Die unverweste Leiche. 254. Die unverweste Leiche. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-BE52-B