121. Der Frauenstein.

1.

Etwa hundert Schritte von Scharzfeld liegt eine Klippe, der Frauenstein genannt. Hier sieht man Spuren von unterirdischen Gängen, die zu dem Schlosse hingeführt haben sollen. In diesen soll ein Schatz vergraben liegen. Eines Tages gehn Kinder aus Scharzfeld an dieser Klippe vorbei, um Erdbeeren zu pflücken. Plötzlich kommt eine weiß gekleidete Jungfrau aus dem Felsen hervor. Sie hält ein Schlüsselbund in der Hand und winkt den Kindern; diese laufen aber davon. Alsbald war auch die Jungfrau wieder verschwunden.

2.

Eines Tages kehrt ein Holzhauer aus Barbis nach Hause zurück. Als er an dem Frauenstein vorbeikommt, bemerkt er die weiße Jungfrau. Sie winkt ihm, er aber geht fort. Da fängt sie an zu jammern und spricht: nun müsse sie wieder warten, bis einer mit einem Glasauge komme, der könne sie erlösen und zugleich einen großen Schatz heben.


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TextGrid Repository (2012). Schambach, Georg. 121. Der Frauenstein. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-BF02-6