6. Der Mistkäfer.

Ein Bauer wollte zu Markte gehn und fragte seine Kinder, was er ihnen mitbringen solle? Das eine wünschte sich dieses, das andere jenes. Die Magd stand gerade auch da, und er fragte auch diese, was er ihr mitbringen solle? Sie antwortete, das erste, was er auf dem Wege fände. Als er nahe bei der Stadt war, sah er auf dem Wege einen Mistkäfer (pâgelworm) liegen. Aus Scherz hob er ihn auf, wickelte ihn in Papier und steckte ihn in die Tasche. Am Abend kam er nach Hause zurück und gab seinen [267] Kindern das, was sich jedes gewünscht hatte, der Magd aber gab er das Papier mit dem Mistkäfer. Sie nahm es und steckte es unbesehen sogleich in die Tasche. Des Nachts zwischen elf und zwölf Uhr kam ein Mensch zu ihr und sagte, er sei in den Mistkäfer verwünscht, den sie in der Tasche habe; wenn sie ihn sieben Jahre lang bei sich trüge, so werde er wieder ein Mensch und ein König und werde sie heirathen. Die Magd that, wie er gesagt hatte, und nach sieben Jahren ward der Mistkäfer zu einem Menschen. Er hielt nun auch Wort und heirathete das Mädchen.


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TextGrid Repository (2012). Schambach, Georg. 6. Der Mistkäfer. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-BF9E-C