3.

Ein Gänsehirt hütete einst die Gänse zwischen Wulften und Hattorf. Plötzlich war sein Kind, welches er mitgenommen und an eine hohle Weide gesetzt hatte, fort, und an seiner Stelle saß ein anderes da, das einen sehr dicken Kopf hatte. Er merkte wohl, daß die Zwerge die Kinder vertauscht hatten, behielt aber doch das unrechte Kind bei sich und erzog es. Seit der Zeit brauchte er sich um die Gänse nicht so zu bekümmern wie früher; er konnte sich Stunden lang von ihnen entfernen, und nie fehlte ihm ein Stück, weil die Zwerge unterdes die Aufsicht über sie führten. So ging es einige Jahre fort. Eines Tages aber lief das unechte Kind von der Weide weg und durch ein Loch, welches der Hirt früher noch nicht gesehen hatte, in einen Berg hinein. Er ging ihm nach und fand in dem Berge viele Zwerge, zwischen denen auch sein eigenes Kind saß, daß unterdes viel größer geworden war. Schnell nahm er es an die Hand und ging mit ihm aus dem Berge. Seit der Zeit muste er aber auch die Gänse wieder allein hüten, wie früher.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Schambach, Georg. Märchen und Sagen. Niedersächsische Sagen und Märchen. A. Sagen. 148. Zwerge rauben Kinder. 3. [Ein Gänsehirt hütete einst die Gänse zwischen Wulften und Hattorf]. 3. [Ein Gänsehirt hütete einst die Gänse zwischen Wulften und Hattorf]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-C042-F