2. Das Fenster

Mein Fenster geht nach Morgen,
Nach Morgen geht mein Sinn;
Da ziehen meine Sorgen
Und meine Sehnsucht hin.
Ihr Mitternachtsgesichte,
Nun weichet weit zurück;
Mich grüßt vom reinen Lichte
Der erste frühe Blick.
Die Luft um Brust und Locken
Mir spielet frisch und mild,
Wohin denn willst du locken,
O Lust, so gotterfüllt?
Die fernen Klänge dringen
So rührend in mein Ohr,
Hinauf möcht' ich mich schwingen
Zum Aufgang hoch empor.
[57]
Das goldne Thor steht offen,
Die liebe Stimme spricht,
Da weilt mein süßes Hoffen,
Da wohnt das ew'ge Licht.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Schenkendorf, Max von. Gedichte. Gedichte. Erste Abtheilung. Leben und Liebe. Häusliches Stillleben. 2. Das Fenster. 2. Das Fenster. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-C507-F