[376] An die Königin

Am 10. März 1803.


Von Friederike Unzelmann überreicht.


Die Blumen sind die Kinder in den Reichen
Der lieblichen Natur: sie dürfen kommen,
Am hohen Thron selbst freundlich aufgenommen;
Drum wag' ich heut, Dir diese darzureichen.
Lies Huldigung in diesen zarten Zeichen:
Wie Flüstern der Gefühle sei's vernommen,
Wie sie für Dich in Farb' und Duft entglommen,
Wenn sie vor Deiner Schönheit nicht erbleichen.
Der Tag muß stets des Frühlings Zierden bringen,
Der Dich zuerst geführt in's holde Leben,
Die Königin der Anmuth und der Sitten.
O möchte, wenn Dich alle Künst' umringen,
In der, die mich Thalia lehrt, mein Streben
Oft Blumen Dir erziehn in Winters Mitten!

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schlegel, August Wilhelm. Gedichte. Sonette. An die Königin. An die Königin. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-D168-5