Lessings Worte

1801


Wenn kalte Zweifler selbst prophetisch sprechen,
Die klaren Augen nicht das Licht mehr scheuen,
Seltsam der Wahrheit Kraft in ihren Treuen
Sich zeigt, den Blitz umsonst die Wolken schwächen;
Dann wahrlich muß die neue Zeit anbrechen,
Dann soll das Morgenrot uns doch erfreuen,
Dann dürfen auch die Künste sich erneuen,
Der Mensch die kleinen Fesseln all' zerbrechen.
»Es wird das neue Evangelium kommen!«
So sagte Lessing, doch die blöde Rotte
Gewahrte nicht der aufgeschloßnen Pforte.
Und dennoch, was der Teure vorgenommen,
Im Denken, Forschen, Streiten, Ernst und Spotte,
Ist nicht so teuer wie die wen'gen Worte.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Schlegel, Friedrich. Gedichte. Kunstgedichte. Lessings Worte. Lessings Worte. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-D6E8-0