Vom Leiden Christi

Erd' und Himmel sich beklagten,
Trübe war das Licht verborgen,
Wütender das Meer zu brüllen
Wälzte dunkel seine Wogen,
Als der hohe Welterlöser,
An dem Kreuze bald gestorben,
Worte, würdig heißer Tränen,
Also sagte, wie sie folgen:
»Nun, o Herr, in deine Hände
Sei anjetzt mein Geist befohlen.«
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O unsäglich tiefe Trauer,
Unvergleichbar bittre Lose,
Daß der unerschaffne Schöpfer
Selber zum Geschöpf geworden,
Um dieselben zu erretten,
Die ihm gaben Tod zum Lohne!
Nur du seine hohe Mutter,
Reiner Jungfrau'n heil'ge Krone,
Du allein vom Trost entkleidet,
Magst es sagen, Freudenlose!

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Schlegel, Friedrich. Gedichte. Erste Frühlingsgedichte. Alte Gedichte. Vom Leiden Christi. Vom Leiden Christi. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-D825-3