Achtes Sonett

Ich ward erlöst, zum Weltweib umgeschaffen,
Des irren Wanderns letzte höchste Feier.
Ich rag' ins Dämmerlicht, verhüllt vom Schleier
Der Sterne mit den bleichen Mondagraffen.
Zur Erde send' ich meinen Himmelsgeier,
Der ruft die letzten geilen Menschenaffen.
Ich werde meine Röcke höher raffen
Und alle grüßen als willkomm'ne Freier.
Ich höre schon ihr heis'res Brunstgeschrei.
Die Schwänze zucken und die Zungen lallen.
Begattend dünken sie sich schicksalsfrei.
Doch werden sie in meine Scheide fallen,
Dann will ich sie Kometen gleich mit kurzen
Und hellen Knallen in den Weltraum furzen.

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TextGrid Repository (2012). Schlegel, Friedrich. Gedichte. Erotische Sonette. 8. Achtes Sonett. 8. Achtes Sonett. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-D8E4-8