[128] §. 11. Ungerechtes Gut.

Der Klosterschaffner von Waldsassen, später in Neukirchen St. Christoph wohnhaft, hatte sich in unrechter Weise viel Geld gemacht und seine Kinder reich ausgeheiratet. Als er alt wurde, ging er in sich und wollte das fremde Gut zurückstellen. Die Kinder aber gaben es nicht mehr heraus. Da starb er. Als er begraben war, kam Nachts ein Reiter auf einem Eisenschimmel mit einem Handgaule an das Grab und blies in das Horn, daß die Erde heraussprang und rief den Schaffner hervor, und als der nicht ging, riß er ihn herauf und setzte ihn ungeachtet alles Widerstrebens auf den Handgaul. So sprengte er davon und der Schaffner klammerte sich noch an die Freidhofpforte an, ward aber sammt dieser fortgerissen und in die Lößllohe geführt, in das unergründliche Gsöyer. Der Abhang hinter dem Freidhofe zu Neukirchen St. Christoph, an dem er hinunterfuhr, heißt jetzt noch der Höllrank oder Höllranger, weil es da zur Hölle geht.

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TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Dritter Theil. Dreyzehntes Buch. Hölle. Zweyter Abschnitt. 1. Teufelsgeister. 11. Ungerechtes Gut. 11. Ungerechtes Gut. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-DA8C-B