§. 3. Prügelzauber.

Wenn man seinen Schalk oder die Jacke, den Gankl, auf die Thürschwelle legt und recht tüchtig peitscht, so treffen die Schläge Jenen, den man im Sinne hat. Amberg.

Will man sich rächen, so schneidet man am Irtag, wo der Mond neu wird, einen haselnussenen Stecken vor der Sonne und gen Osten gewendet und spricht dabey: »Lieber Stock, sey gehorsam mir, und prügle, den ich meine, für und für.« Dann legt man ein Kleidungsstück des Beleidigers auf die Thürschwelle oder einen Scherhaufen, und prügelt mit dem Stecken tüchtig darauf los, so empfindet der Andere alle Schläge. Schönsee.

[201] In der Johannesnacht um zwölf Uhr oder am Irtage, vor der Mond neu wird, schneidet man eine Haselruthe unter den Worten ab: abea, obea, sabea – legt man dann einen Schalk auf einen Schärhaufen und haut mit der Ruthe drauf los, so spürt der, welchem sie vermeynt sind, alle Schläge: nur darf man nicht auf die Spitze des Haufens schlagen, weil es den Kopf träfe. Waldthurn.

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TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Dritter Theil. Dreyzehntes Buch. Hölle. Dritter Abschnitt. 1. Zauber. 3. Prügelzauber. 3. Prügelzauber. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-DC15-5