§. 8. Bilmesschneider.

II. Seine Zeit.

Er geht gewöhnlich an drey Tagen, welche verschieden angegeben werden. Um Falkenstein gelten als solche der Frohnleichnamstag, dann Johanni und Peter und Paul. Um Roding geht er am Schauermittwoche in der Kreuzwoche, wo mit dem Kreuze um die Saaten gegangen wird, am Frohnleichnamstage während der Evangelien, ebenso am Peter- und Paulitage.

Um Waldmünchen zieht er am Frohnleichnamstage während der Evangelien, dann in der Walburgis- und Pfingstnacht auf den Schnitt aus.

Dagegen ist es bey Treffelstein vorzüglich der Johannestag, an welchem er um die zwölfte Stunde auf die Aecker zum Schneiden wandert; in Schönsee der Pfingstsonntag; in Tirschenreut sind es die drey Pfingsttage; zu Bärnau der Oster- und Pfingsttag; in Büchesreuth aber gilt wieder nur der Pfingstsonntag als seine Zeit.

Anders bestimmen sich die Tage um Hambach, wo der Frohnleichnamstag, Peter und Paul, dann der Dreyfaltigkeitssonntag, vielmehr die Zeit des Gottesdienstes, als solche bezeichnet werden. Um Velburg aber hat er es am eiligsten, da geht er schon am Charsamstage. Die Zeit für den Bilmesschneider fällt also in der Regel zwischen das Abblühen des Getraides und sein Reifwerden, ebenso geht er in der Nacht, oder doch vor der Sonne auf die Felder, und nur an wenigen hohen Festen unter Tags, dieses durchweg am Frohnleichnamstage während des kirchlichen Umgangs.


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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. 2. Seine Zeit. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-E386-1