5.

Das Mondlicht gehört den Geistern; da tanzen sie auf den Wiesen, und die unschuldigen Kinder von Bethlehem, und die ohne Taufe gestorben sind, auf den Freidhöfen. – Daher ist es dem Menschen untersagt, im Mondschein zu tanzen, besonders verschlungen. Um diese Zeit ist die Decke der Erde so dünne wie Spinnewebe. Die tanzende Bewegung der Füsse ist wie das Klopfen eines Fingers an der Thüre. Das hören die Geister und kommen dann und fragen die Menschen, was sie wollen. Ist ein ganz reines Mädchen dabey, so erfährt sie Alles von den Geistern, die Zukunft der Welt und der Menschen. Doch darf sie das Gehörte nur dann verkünden, wenn sie das Geschenk der Geister, den ewigen Gürtel, der ohne Anfang und Ende ist, trägt; so lange sie ihn trägt, bleibt sie rein und heilig und kann irdische Liebe ihr nicht an.

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TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Zweyter Theil. Achtes Buch. Licht und Feuer. 1. Gestirne. 4. Mond. 5. [Das Mondlicht gehört den Geistern; da tanzen sie auf den Wiesen]. 5. [Das Mondlicht gehört den Geistern; da tanzen sie auf den Wiesen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-E54D-4