§. 2. Das Pferd.

1.

Dieses edle Thier behauptet auch bey den Oberpfälzern den Vorzug, den es bey allen Völkern genießt. Der Bauer setzt einen eigenen Stolz darein, Pferde zu haben, und heißt von ihnen Roßbauer, wenn gleich ein warnendes Sprichwort dahin lautet, daß der Bauer, [322] welcher Pferde hält, seinem baldigen Verderben entgegen geht. Amberg.

Der Kammerwagen muß von Pferden gezogen werden, mit Pferden die Braut einziehen; auch die Leiche sollen Pferde zu Grabe führen. Velburg.

Uebrigens ist die allgemeine Bezeichnung dieses Thieres die deutsche, Roß, selten Pferd, Pfa. Das Wort Pferd muß wälsch und fremd klingen, denn der Landmann glaubt zum Verständnisse noch den Ausdruck Gaul nachsetzen und Pfà-Gàl sagen zu müssen. – Doch gilt Roß vorzugsweise für das weibliche,Gaul für das männliche Thier. Velburg.

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TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Erster Theil. Fünftes Buch. Die Thiere des Hauses. 2. Das Pferd. 1. [Dieses edle Thier behauptet auch bey den Oberpfälzern den Vorzug]. 1. [Dieses edle Thier behauptet auch bey den Oberpfälzern den Vorzug]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-EAE2-6