578. Kastels Ursprung.

Kasteler Reimchronik. J. Brunner das Merkwürdigste von Kastel. S. 7, woselbst die Scribenten S. 9 Anm. 7.


Um das Jahr 907 nach Christi Geburt kam ein gewisser Herzog Ernest, der früher dem deutschen Reiche wichtige Dienste geleistet hatte, von einer verheerenden Ueberschwemmung aus Seeland, genannt Meotide, vertrieben, an den Hof Kaiser Otto's II., der auch genannt ist der Rothe. Diesem klagte Ernest seine Noth, und wie er durch diese schreckliche Wasserfluth mit den Seinigen höchst unglücklich geworden. Der Kaiser, eingedenk der Verdienste, welche sich Ernestus vormals um das Reich erworben, wies dem Verunglückten einen großen Strich des Nordwaldes an. Ernest sammelte nun den Ueberrest seiner Leute aus Seeland, und machte den ihm von des Kaisers Großmuth überlassenen Strich Landes im Nordwalde urbar. Anfangs erbaute der Herzog auf einem Berge, an dessen Fuße das Dorf Brunn liegt, bei Lauterhofen eine Burg. Eines Tages ritt er dem Wilde nach und erblickte im Thale am Flüßchen Lauter,[129] einen Berg. Sogleich dachte er Brunn zu verlassen und auf diesem Berge für sich und seine Kinder eine Burg nebst einer Kapelle zu Ehren der Apostel zu bauen. So geschah es. Der Berg ward Kastelberg geheißen.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Schöppner, Alexander. Sagen. Sagenbuch der Bayerischen Lande. Zweiter Band. 578. Kastels Ursprung. 578. Kastels Ursprung. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-F155-2