[173] 10.

Schon in der Kindheit frühen Morgenstunden
Ging nur auf dich mein Dichten und mein Streben;
Durch dich hat erst mein Geist dem niedern Leben,
Die Phantasie den Fesseln sich entwunden.
Als ich dich sah hab' ich zuerst empfunden,
Dein Bild hat mir den ersten Traum gegeben,
Dein Zauber hat des Herzens irres Schweben
Mit ew'gem Zwang an einen Punkt gebunden.
Den Schmerz hab' ich gelernt bei deinem Schmerze,
Die heitre Lust bei deinem zarten Scherze,
Du bist mein Gram, mein Glück, mein ew'ges Sehnen;
Als Grazie lehrst du mich zart empfinden,
Als Muse mich dem Erdenraum entschwinden,
Und nahst als Urbild mich dem höchsten Schönen.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Schulze, Ernst. Gedichte. Vermischte Gedichte. Sonette. 10. [Schon in der Kindheit frühen Morgenstunden]. 10. [Schon in der Kindheit frühen Morgenstunden]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-0543-D