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Seit ich dir fern bin, ist mein Aug' im Sinn:
Und jenes, das mich führt von Ort zu Ort,
Teilt seine Tätigkeit; zum Teil ist's blind;
Scheint sehend, doch in Wahrheit ist's verdorrt.
Denn keine Formen, keinen Widerschein
Von Blum' und Vogel, was sich zu ihm drängt,
Nichts bringt sein schnelles Sehn dem Herzen ein,
Ja seine Sehkraft hält nicht, was sie fängt.
Denn schön und häßlich, was es schauen mag,
Unförmlichkeit, wie süßestes Vergnügen,
Berg oder Ozean, Nacht oder Tag,
Taub' oder Kräh, es formt's nach deinen Zügen.
So voll von dir und fähig sonst zu nichts,
Wird so mein treuster Sinn Verführer des Gesichts.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Shakespeare, William. Poetische Werke. Sonette. 113. 113. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-0B25-5