18. Gott helf.

Mündlich aus Halle.


Als einst ein Mann bei Nacht an der Kirche, die auf dem Neumarkt zu Halle steht, vorüber ging, saß eine Frau in weißen Kleidern auf der Kirchhofsmauer und nieste. »Gott helf!« rief der Mann; doch sie dankte nicht, sondern nieste gleich noch einmal. Und er rief wieder »Gott helf!« Sie aber nieste zum dritten Male. Da wurde der Mann ärgerlich und [23] sagte »Wenn dir Gott nicht helfen will, so helf dir der Teufel.« Und nun fing die Frau laut zu klagen an und sprach »Hättest du zum dritten Male ›Gott helf‹ gesagt, so wäre ich erlöst worden; doch nun muß ich wieder hundert Jahr warten, eh mich Jemand erlösen kann.«

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TextGrid Repository (2012). Sommer, Emil. Märchen und Sagen. Sagen, Märchen und Gebräuche aus Sachsen und Thüringen. Sagen. 18. Gott helf. 18. Gott helf. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-106B-D