[162] Anmerkungen.

Das Wort Sage ist in Sachsen und Thüringen, wie wohl in ganz Deutschland, nicht volksthümlich: man braucht dafür Gespräch und Märchen. In Gespräch also hat sprechen dieselbe prägnante Bedeutung empfangen, welche sagen in Sage zeigt. Märchen aber heißen sowohl unsere Sagen als die Märchen im engern Sinne. Die Gebräuche werden, wenn Aufzüge damit verbunden sind, Spiele genannt. – Die Sagen und Märchen, welche ich nach mündlicher Überlieferung gebe, habe ich alle selbst gesammelt mit Ausnahme einiger aus Wettin aufgenommenen, die mir durch gütige Vermittlung eines Freundes schriftlich zugekommen sind. Die Gebräuche sind alle nach mündlichen Mittheilungen beschrieben. Ich war auf den Wanderungen, welche dieses erste Heft mir eingetragen haben, von besonderem Glücke begünstigt; und wenn ich von der geringen Zeit, in der ich das hier Gegebene gewonnen habe, auf den Reichthum des noch Vorhandenen schließen darf, so liegen in Sachsen, wo bisher fast gar nicht, und in Thüringen, wo nur sehr unvollkommen gesammelt ist, noch große Schätze, welche bloß auf die glückliche Hand eines Suchenden warten, um der deutschen Mythologie noch vielfache Bestätigungen und neue Aufschlüsse zu gewähren. Dieses Heft würde darum einen weit höhern Werth bekommen als es hat, wenn es vielleicht hier und da Jemand, der im Volke selbst lebt und sich das Vertrauen desselben nicht erst, wie ein Durchreisender, in Eile künstlich zu erwerben braucht, zu weitern Nachforschungen in seinem Kreise anzuregen vermöchte. Je mehr bei der steigenden Bildung des Volkes die Reste seines frühsten Glaubens zurücktreten, um so größere Pflicht wird es für Jeden, welcher den wissenschaftlichen und poetischen Werth [163] derselben erkennt, auch seinerseits beizutragen daß noch so viel als möglich von ihnen gerettet werde.

Wie ich von dem mir überlieferten Inhalt der Sagen nirgend abgewichen bin, habe ich auch die Form, in der sie mir mitgetheilt wurden, so weit es anging, beibehalten und die kleine Ungleichheit, welche dadurch entstand, nicht gescheut. Eine große Verschiedenheit der Darstellung ist, wenn man dem Volke irgend treu nacherzählt, nicht möglich, da Jedem, der aus dem Munde des Volkes Sagen gesammelt hat, die bewundernswerthe Übereinstimmung des Tones bekannt ist, mit welchem das Volk nicht bloß in einer und derselben Gegend, sondern in den verschiedensten Theilen Deutschlands seine Sagen erzählt. An diesem gleichmäßigen Grundtone hat man in den meisten Fällen daher auch einen sichern Maßstab, um die Zusätze, mit denen Halbgebildete die Sagen glauben ausschmücken zu müssen, von echter Überlieferung zu unterscheiden. Der gesunde, von falscher Bildung noch unberührte Theil des Volkes erlaubt sich Zusätze dieser Art nie: er ist von der Poesie jener Reste seiner Vorzeit noch zu lebendig durchdrungen und hat sich eine zu tief wurzelnde, wenn auch längst verdunkelte Erinnerung an die ursprüngliche Bedeutung derselben bewahrt um sie durch willkürliche Änderungen zu entstellen.

Sagen

Sagen.

1. In der mittelalterlichen Sage von Otto dem Rothen sind die beiden ersten Ottonen verschmolzen, wie die von Friedrich Rothbart Züge aus der Geschichte Friedrichs II. enthält (s. Jacob Grimm Gedichte des Mittelalters auf Friedrich I. den Staufer S. 12; Deutsche Sagen der Brüder Grimm 2, 488). Bekanntlich kommt Otto schon im Herzog Ernst, in Rudolfs gutem Gerhard und in Konrads von Würzburg Otto mit dem Bart als halb mythische Gestalt vor (vergl. Deutsche Sagen 2, 466. 469. 470); und wenn unsere jüngeren Sagenquellen von ihm schweigen, so ist dies nur als zufällig anzusehen, da der im südlichen Sachsen und nördlichen Thüringen allgemein verbreitete Glaube daß er einst im Kiffhäuser gewohnt habe oder noch dort wohne sicher mit jenen mittelalterlichen Überlieferungen zusammenhängt. Wichtig ist daß die in den Kiffhäuser entrückten Helden beide rothe Bärte haben. Schon Grimm vergleicht Mythologie S. 910 Friedrich des Bartes wegen mit Thor, an dessen Stelle in Norwegen Olaf, der rothbärtige, als Riesenbekämpfer [164] getreten ist: doch zugleich deutet er in der Vorrede zur Mythologie S. XVI die fliegenden Raben, nach denen Friedrich im Kiffhäuser fragt, wohl richtig auf Odhinns Raben; und an Odhinn erinnert unter den bergentrückten Helden noch besonders Karl der Große, der nicht mit rothem, sondern mit langem weißen Bart in mehreren deutschen Bergen sitzt. Ich glaube darum die Ritter und Knappen, welche nach dieser und der folgenden Sage mit Otto und Friedrich im Kiffhäuser wohnen, zu den nordischen Einherjen stellen zu dürfen, den in der Schlacht gefallenen Helden, die bei Odhinn in Walhalla einkehren. 1 Odhinn und Thor aber scheinen in den Sagen von Otto dem Rothen und Friedrich Rothbart im Kiffhäuser sich zu berühren. – Die Wunderblume, welche nur in der Johannisnacht blüht, kommt mehrfach in Harzsagen vor. In der Johannisnacht zeigt sich auch die grüne Jungfer auf dem Hausberge (Sage 12), und es knüpfen sich wohl an keine der noch jetzt im Volksglauben geheiligten Nächte so reiche Reste des Heidenthums wie an sie: in sie, die midsummernight, nicht in eine beliebige Sommernacht, verlegte darum auch Shakspeare sein Gedicht von Oberon und Titania. – Daß Otto aus dem Kiffhäuser in das quedlinburger Schloß, welches ebenfalls auf einem Berge liegt, gezogen sei versicherte der Erzähler, ein alter Bauer aus Helfta, in seiner Jugend, als er in Thale bei Quedlinburg diente, oft gehört zu haben: in Quedlinburg selbst habe ich vergeblich danach gefragt. – Schmaräkeln (S. 4 Z. 11) heißt ein Kegelspiel, bei welchem man nicht mit den Kugeln schiebt, sondern sie in die Höhe wirft, so daß sie beim Niederfallen die Kegel umschlagen (vergl. Schmellers bair. WB. 3, 471). – Zu dem Ständchen, welches hier Otto gebracht wird, vergl. Deutsche Sagen 1, 296.


2. Die Sage daß Holda bei Friedrich im Kiffhäuser wohne deutet aufs Neue darauf hin daß Holda, Berchta und die verwandten, besonders in den zwölf Nächten auftretenden Göttinnen erst durch Abschwächung des alten Mythus an die Stelle der Frigg getreten sind (vergl. Myth. 899), welche nach der Edda als Hausfrau Odhinns für den Haushalt der Asen und Einherjen sorgt, wie hier Holda dem Kaiser, in welchem Odhinn durchbricht, und den Rittern und Knappen, die wir den Einherjen verglichen haben, die Wirthschaft [165] führt. Holda, die holde, und Berahta, die leuchtende, wären passende Beiwörter der milden, hehren Gemahlin des Himmelsgottes, und sie können als minder bezeichnend leicht darum den echtheidnischen Namen Frigg verdrängt haben, weil sie den Christen weniger anstößig waren und daher weniger verfolgt wurden. Es sprechen für die Identität dieser Göttinnen und der Frigg noch folgende Züge. Der Orion heißt Friggs Rocken, und Holda und Berchta schützen den Flachsbau und die Spinnerinnen. Eine isländische Sage des vierzehnten Jahrhunderts erwähnt eine Zauberin Hulda als Odhinns Geliebte (Myth. 249). Holda und Berchta führen wie Odhinn das wilde Heer; Frigg aber sitzt nach Paulus Diaconus neben Odhinn auf seinem goldenen Stuhl in Walhalla, sie zog darum vielleicht auch neben ihm an der Spitze des wüthenden Heeres und konnte wie er als den Zug führend gedacht werden. Huldra, die dänische und norwegische Berg- und Waldfrau, erscheint bald als graugekleidete, finstre Alte, bald als heitre Jungfrau in blauem Gewande, und man darf diese doppelte Gestalt mit um so größerer Sicherheit auf den umwölkten und wolkenlosen Himmel deuten, als auch die deutsche Holda am Himmel waltet, ihre Lämmer (kleine, weiße Wölkchen) darauf hütet und den Schnee sendet: keiner der Göttinnen aber steht es mehr zu als der Gemahlin des Himmelsgottes daß sie auch an der Erregung der Himmelserscheinungen Theil hat. Wie Odhinn den Erntesegen verleiht, befruchten Holda und Berchta die Felder, und ihm gleich verhängt Berchta Krankheiten, ihm gleich steht sie an der Spitze von Fürstengeschlechtern. Frigg wechselt mit Freyja; in Freyjas Gemeinschaft aber leben die Frauen und ein Theil der in der Schlacht gefallenen Helden nach dem Tode, und eben so kommen Verstorbene zu Holda und Berchta ins wilde Heer (vergl. die Anmerkung zu Sage 41). Dazu daß Frigg Odhinns Hausfrau heißt stimmt ferner daß Holda und Berchta den Fleiß der Mägde überwachen und daß die weiße Frau und verwünschte Prinzessin gewöhnlich ein Schlüsselbund trägt. Unter den verwandten Göttinnen stellt sich Frau Gode schon durch ihren Namen zu Wodan, wie Frau Motte, nach der in der Anmerkung zur achten Sage ausgesprochenen Vermuthung, zu Muot, dem wilden Jäger. – In Bechsteins Kiffhäusersagen (im vierten Bande des thüringischen Sagenschatzes) wird Nr. 16 nur eine Schaffnerin im Kiffhäuser erwähnt. – Daß Napoleon mit Holda und Friedrich Barbarossa in [166] Verbindung gebracht wird hat nichts Unvolksthümliches: vielmehr finden sich zahlreiche Beispiele, daß geschichtliche Personen, welche die Aufmerksamkeit des Volkes in hohem Grade erregt haben, bald nach ihrem Tode, und bisweilen selbst schon beim Leben, in die Sage aufgenommen werden. So sind, um nur zwei Fälle aus neuerer Zeit anzuführen, an Ziethen und den alten Dessauer Sagen geknüpft, die schon von Faust und noch früheren Zauberern berichtet werden und auch auf diese sicher erst von heidnischen Gottheiten übertragen sind (Tettau und Temme Die Volkssagen Ostpreußens, Litthauens und Westpreußens Nr. 155; Temme Sagen der Altmark Nr. 74).


3. Lohjungfer ist deutlich nur ein andrer Name der vom wilden Jäger verfolgten Waldweibchen oder Moosfräulein, an deren Spitze die Buschgroßmutter steht (Myth. 452): doch muß die Benennung alt sein, da sich das als einzelnes Wort erloschene lôch, Gebüsch, hier in der Zusammensetzung erhalten hat. Ohne Kopf wurde der wilde Jäger wohl erst gedacht, seit man ihn als Teufel oder Gespenst faßte: auf echtheidnischer Vorstellung aber beruht es daß hier sein Erscheinen Sturm verkündigt und nach der fünften Sage an der Stelle, an welcher er einst seine Thiere fütterte, stets der Wind weht; da Wodan wie Indras (s. Jahrbücher f. wiss. Kritik, Januar 1844 S. 99), eh er zum Himmelsgott erhoben wurde, Gott des Windes war und die Sage von der wilden Jagd, die verbreitetste der von Odhinn noch fortbestehenden, nur »eine Deutung des durch die Luft heulenden Sturmwindes« ist (Myth. 599).


4. Der Grund wird vom Volke gewöhnlich Pfaffenmagd genannt; doch ist die Form Pfaffenmat, welche daneben vorkommt, sicher die richtige, indem mât von mæjen gebildet ist wie sât von sæjen. – Zu der Sage vergl. Deutsche Sagen 1, 48, Kuhns märkische Sagen Nr. 102, Wolfs niederländische Nr. 259. Daß es gerade eine Pferdekeule ist, welche Menschen vom wilden Jäger empfangen, erinnert daran daß man noch spät am Genuß des Pferdefleisches die Heiden erkannte (Myth 41). – Bei dem Fluche verschwindet das Geschenk der Gottheit wie in der 19. Sage.


6. Zu dem Wechsel des H und W in Holle und Wolle könnte man Herre und Werre (s. die folgende Anmerkung) und zu dem des W und R in Wolle und Rolle Formen wie Wasen und Rasen, Wocken und Rocken vergleichen: doch die Benennungen Harfe und Haken (Haupts Zeitschrift 4, 386), welche man für Harre, Harke braucht, machen es wahrscheinlicher [167] daß sich hier Reste alter Euphemismen erhalten haben, durch die man den Namen der Göttin halb verschwieg, wie man jetzt in Flüchen und Ausrufungen, Kotz Wetter! Potz Blitz! und dergl. für Gottes Wetter, Gottes Blitz, Herr Je für Herr Jesus und Ähnliches sagt, aus Scheu den Namen Gottes, wenn man ihn unverändert ausspräche, zu entheiligen (Myth. 14). – Nach dem Fenster blickt die Frau wohl, weil sie fürchtet daß Holda wie sonst Berchta (Myth. 253) oder der Teufel (Kuhns märk. Sagen S. 379 Nr. 26), wenn man sie verletzt, plötzlich durch das Fenster schauen und eine Strafe verhängen wird.


8. Die Namen Harre und Archen machen es unzweifelhaft daß Harke und Herke nur Diminutivformen sind, die letztere der schon von Gobelinus Persona aus Sachsen angeführten Domina Hera (Myth. 232) entsprechend. Diminutiva auf ke erscheinen bekanntlich in Sachsen häufig als Eigennamen. Auch die verwandte Berchta aber wird Berchtel, Prechtölderli (Myth. 884) genannt, und das schweizerische Posterli und die Sträggele (Myth. 886) gehören zu demselben Kreise von Göttinnen. Doch ob die Göttin ursprünglich Hara oder Hera hieß ist nicht zu entscheiden, so lange nicht für eine der beiden Formen eine sichre Ableitung gewonnen wird. Hêra, die hehre, würde zu Holda und Berchta passen; auch ist zu Hera, Herre oben schon Werre verglichen. Dagegen könnte inHara (von harên, clamare: Graff 4, 978) die Göttin als die dahinbrausende, das Wild hetzende wilde Jägerin geschildert sein. Die Formen Archen und Arke (Haupts Zeitschrift 4, 386) aber stimmen zu der angelsächsischen Erce, eordhan môdor, und hiernach ließe sich eine weibliche Era vermuthen, welche neben dem männlichen Ero stünde wie Freyja neben Freyr, Fricca neben Fricco, Gode neben Wodan, Nerthus neben Niördhr, vielleicht auch Zisa neben Zio. – Ein gleiches Götterpaar scheint Muota und Muot gewesen zu sein: Muot hieß nach dem schwäbischenMuates heer (Myth. 883) der wilde Jäger; Frau Motte aber wird man besser durch Frau Muota, niederdeutsch Môda, erklären als nach Analogie von Frau Nachtigall, Frau Meise und dergleichen für einen scherzhaften Ausdruck (Domina Tinea) halten. Wenn Muot, wie es scheint, Wodan selbst ist, so stimmt Frau Motte genau zu Frau Gode.


9. In dem Gedichte von Friedrich von Schwaben kommt Angelburg, Friedrichs Geliebte, mit zwei anderen Jungfrauen [168] in Taubengestalt durch die Luft geflogen. An einer Quelle lassen sie sich nieder, verwandeln sich in Mädchen, legen die Kleider ab und baden sich in der Flut. Friedrich raubt die Gewänder und bekommt, wie es in Sagen von Schwanjungfrauen geschieht, dadurch die Mädchen in seine Gewalt. Da er unter dem Namen Wieland die verlorene Geliebte sucht, ist, wie schon W. Grimm (Deutsche Heldensage S. 402) bemerkt, ein Zusammenhang dieser Sage mit der im eddischen Wielandsliede erhaltenen unzweifelhaft, und die Tauben des deutschen Gedichtes stehen den nordischen Schwänen gleich. Zu beachten ist daß die drei Jungfrauen ihre Taubengestalt verlieren, sobald sie den Boden betreten, und auch in unserer Sage die Taube die Erde nicht berührt. Hiermit hängt wohl zusammen daß man die Hexen vor Gericht nicht auf bloßen Boden treten ließ, weil man meinte, sie bekämen dann Gewalt sich zu verwandeln. Wie hier die Taube mit ihren Flügeln Sturm erregt, kommen nach der ältern Edda die Winde von dem Riesen Hræsvelgr, der in Adlergestalt am Ende des Himmels sitzt und die Flügel schlägt (Myth. 599). Ein Stühlchen nimmt im Märchen von den sieben Raben die Schwester der Raben wie hier die Taube mit sich auf die Wanderschaft, und nach demselben Märchen sitzen die Sterne auf goldenen Stühlen (Kinder- und Hausmärchen 1, S. 160. 161.) Mit der Frau ist ohne Zweifel die in den zwölf Nächten umziehende Göttin gemeint: daß sie durch die Lüfte fliege und dabei Segen ausstreue berichtet schon Gobelinus Persona von der Hera, und noch jetzt wird es in der Mark von der Harke erzählt.


11. Durch die Hebung eines Schatzes ist öfter die Erlösung Verwünschter bedingt: vergl. Sage 15. Deutsche Sagen 1, 13. Bechsteins thür. Sagenschatz 3, S. 210. Wolfs deutsche Märchen und Sagen. 251. 255. 431.


13. Mit gelben Pantoffeln zeigt sich die weiße Frau zu Chorin (Märkische Sagen 190), wobei schon Kuhn (Vorr. VIII) an Berchtas Schwanenfuß erinnert.


16. Über die Erlösung verwünschter Jungfrauen durch Küsse und die zauberische Gewalt überhaupt, welche in Sagen dem Kusse zugeschrieben wird, vergl. Myth. 921. 1055 und meine Abhandlung De Theophili cum diabolo foedere S. 7.


18. Vergl. Deutsche Sagen 1, 226. Wolfs deutsche Märchen und Sagen 257.


20. Das Volk spricht nicht Gütchen-, sondern Jütchenteich und fügt in der gewöhnlichen Weise, in der es ihm [169] nicht mehr verständliche Namen erklärt, hinzu, es sei einst ein Jude dort ertrunken und danach sei der Teich benannt. Gütchen heißen die Elbe, wie sonst Holdchen, die guten Holden, the good people, die guten Nachbarn, liuflîngar (die Lieblinge). Das Jüdel der chemnitzer Rockenphilosophie (s. Myth., 1. Ausg., Aberglauben Nr. 62. 389. 454. 473) deutet schon Grimm (2. Ausg. der Myth. 449. Anm. †) alsgüetel: gutelos nannte man die Bergmännchen, wie Ludwig Lavater De spectris, lemuribus et magnis atque insolitis fragoribus (Genf 1570) S. 92 nach Georg Agricola angiebt, und nach Horsts Zauberbibliothek 5, 349 erwähnt auch Schott Physica curiosa 1. Buch 38. Kap. in dem Abschnitt De virunculis et foemellis die gutelos oder Gütelen. Ferner führt Pfitzer in seiner Bearbeitung des widmannschen Volksbuches von Faust S. 110 Gütchen unter andern Namen elbischer Wesen auf: im zweiten Theil von Göthes Faust (Ausg. von 1840, S. 51) heißen die Gnomen »den frommen Gütchen nah verwandt«: auch wird (Myth. 441) von dem Pilwiz gesagt er solde sîn ein guoter. Der Gütchenteich ist also ein Teich der Elbe. Ihm entstammen die Kinder der Menschen wie in Hessen dem Hollenteiche (Deutsche Sagen 1, 4). Aus diesem trägt sie Holda selbst herauf: man darf darum in der Gräfin unserer Sage eine Göttin vermuthen, die mit den Elben im Wasser haust. Holda selbst ist Göttin der Seen; die verwünschten Prinzessinnen pflegen sich in Teichen und Brunnen zu baden, und schon die Terra mater verschwand nach Tacitus im See. – Die Vorstellung daß die Menschen bei der Geburt aus der Gemeinschaft der Elbe heraustreten und beim Tode in sie zurückkehren wurzelt tief in unserm Heidenthum, und sie scheint, da die Elbe aus einer Personification der elementarischen Kräfte entsprungen sind, nach pantheistischer Ausschauungsweise auszudrücken daß die menschliche Seele nur ein Theil der allgemeinen Naturkraft ist, der bei der Geburt im Menschen zum Selbstbewußtsein kommt, beim Tode in das allgemeine, die ganze Natur durchdringende Leben sich wieder auflöst; während die Mythen, welche die Menschen nach dem Tode bei Odhinn und Thor, bei Freyja, Gefjon und Ran einkehren lassen, die Seele als persönlich fortlebend denken.


21. Der Name Kornengel, welchen hier die Roggenmuhme führt, stimmt zu Grimms Annahme (Myth. 446) daß ihr Umgehen im Getreide ursprünglich eine wohlthätige Ursache hatte. – Die von Grimm, Myth. 444, zu den im [170] Korn umwandelnden Pilwizen verglichne Stelle der Kaiserchronik bezieht sich auf Simon den Zauberer, von dem schon in den clementinischen Recognitionen (Clementis Romani Opera Col. Agr. 1570 p. 27) berichtet wird, als er in der Jugend von seiner Mutter Rachel einst auf das Feld gesandt worden sei um Gras zu schneiden, habe er die Sichel auf den Boden gelegt und ihr geboten »Geh und mähe«, und sie habe weit mehr gemäht als andre Sicheln.


22-31. Ich schalte hier noch einige allgemeine Züge von den Kobolden nach mündlicher Ueberlieferung ein. In ganz Sachsen und Thüringen tragen die Kobolde rothe Röcke und rothe Kappen, haben große, feurige Augen und ziehen, wenn sie durch die Luft fliegen, lange feurige Streifen hinter sich her. Bisweilen erscheinen sie in der Luft ganz wie helles, roth und blau flackerndes Feuer; und im Braunschweigischen erzählt man daß Kobolde als Flammen quer durch die Zimmer und aus einem Hause in das andre schweben. Gewöhnlich heißen sie darum, wie in der Mark (Kuhns Sagen, Vorr. IX), nur »rothe Jungen«: sonst werden sie Hänschen, Steppchen, Hanschristel und Drache genannt. Weit seltener denkt man die Kobolde (wie in der 25. und 26. Sage) grün gekleidet, wozu die märkische Benennung »grüner Junge« (s. Kuhn daselbst) und die in grünes Moos gehüllten Waldleute zu vergleichen sind. Die Kobolde kommen meist durch den Schornstein in die Häuser und haben auf dem Heerde, hinter dem Ofen oder im Schornstein ihren Platz, wodurch Kuhns Annahme daß sie Feuergottheiten sind bestätigt wird (vergl. Wolfs niederländische Sagen 229. 474. 475. Temmes Sagen der Altmark 64). Wer einen Kobold in seinem Dienste hat darf sich nie kämmen noch waschen: er wird ihn meist bis an seinen Tod nicht wieder los und muß, eh er stirbt, ihm einen neuen Herrn schaffen; doch darf ihn ein Mann nur immer einer Frau und eine Frau einem Manne geben. 2 Weil ihn Niemand gern nimmt, sucht man ihn mit List unterzubringen. So wird erzählt daß eine Hexe in Wettin, die nicht sterben konnte, einem Mädchen, das grade zu ihr kam, ein Knäuel Wolle gab, und weil das Mädchen die Wolle annahm, kam der Kobold zu ihr und die Hexe verschied. 3 Einem andern Mädchen schenkte ein altes Weib auf dem Sterbebette einen Apfel, und von der Stunde an ging der Kobold [171] des Weibes dem Mädchen überall nach und war nicht von ihr zu treiben. 4 In der Regel bekommen die Kobolde nur täglich ein Näpfchen Milch und ein Stückchen Semmel für ihre Dienste. Sie haben gewöhnlich die Gestalt drei- bis fünfjähriger Knaben; doch bisweilen sind sie auch weit kleiner oder nehmen Thiergestalt an. Als dreibeinige Hasen kennt man sie um Wettin und Gutenberg, und man schreckt die Kinder mit der Drohung »Der dreibeinige Hase kommt.« Auch erscheinen sie als Fliegen und Schmetterlinge, Hummeln und Käfer (wie in der 30. und 31. Sage), bisweilen als kleine bunte Vögel und als Frösche (vergl. die Hausunken). – In der 24. und 27. Sage brechen Erinnerungen durch daß sie als heidnisch dem Christenthum entgegenstehen.


22. Das schon im zwölften Jahrhundert vorhandene, aus dem lateinischen fundamentum entsprungene fullemunt ist in der Form Füllemund in Sachsen und Thüringen beim Volke gebräuchlich.


29. Zur Entstehung des Glaubens daß man in Auerbachs Hof Kobolde kaufe, trugen vielleicht die Sagen von Faust bei, die sich an Auerbachs Keller knüpfen. – Die armen und reichen Kobolde werden auch so unterschieden, daß man annimmt, ein und derselbe Kobold hause stets bei zwei Wirthen, dem einen entwende er sein Eigenthum und dem andern bringe er es, so daß er bei dem ersten der reiche, bei dem zweiten der arme Kobold sei.


30. Zu der Schachtel in dieser und der folgenden Sage vergl. Deutsche Sagen 1, 84.


32. Durch ihr graues Gewand stellen sich diese Hausgeister zu den dänischen und norwegischen Nissen. Mönche heißen sie offenbar nur nach der Kleidung: doch scheint die Benennung alt zu sein, da schon in den Volksbüchern von Faust Mephistopheles in Gestalt eines grauen Mönches im Hause umher geht; auf ihn aber ist viel von den deutschen Hausgeistern übertragen (s. meinen Aufsatz über Faust in der ersch- und gruberschen Encyclopädie, F. S. 105b); besonders vermag er sich wie unsre Mönche unsichtbar zu machen und besorgt, nur von Faust gesehen, die Geschäfte des Hauses, so wie Saat und Ernte auf dem Felde. – Die Kobolde und Mönche werden meist streng von einander geschieden. Der Mönch bringt seinem Gebieter Nichts, sondern wacht nur über dem Vorhandenen: auch erscheint er nie in den Zimmern, nie im [172] Gespräch oder sonst in vertrauterem Verkehr mit den Menschen; er waltet meist in der Nacht und steht noch ernster, würdiger da als der Kobold, der mit den Menschen scherzt und auch ihre Scherze erdulden muß. Der Kobold scheint dort, wo ein Mönch ihm zur Seite steht, nur für die leiblichen Bedürfnisse des Hausherrn zu sorgen; der Mönch versieht die Feldwirthschaft, pflegt das Vieh und hat über den Dienern des Hauses als oberster derselben zu wachen. – Vergl. die Sage vom Bergmönch; auch Kuhns märk. Sagen 6, Bechsteins Sagen des Grabfeldes 74, Wolfs deutsche Märchen und Sagen 122.


33. Das Waschen und Kleiden des Christuskindes scheint ein Rest des heidnischen Cultus zu sein. Ebenso werden die Alraune gebadet und in weiße Hemdchen gekleidet, die man von Zeit zu Zeit waschen muß (Deutsche Sagen 1, 83. Wolfs deutsche Märchen und Sagen 327), und schon von der Nerthus sagt Tacitus (Germ. 40) Mox vehiculum et vestes et, si credere velis, numen ipsum secreto lacu abluitur.


34. An den grünen Zähnen erkennt man den Nix, Deutsche Sagen 1, 52. Roth gekleidet wie hier der Nix zeigt sich eine Seejungfer bei Swinemünde (Haupts Zeitschrift 5, 378). Krallen an den Händen haben die nordischen Roen. Auch breitet die schwedische Meerfrau ihre Gewänder über die Büsche (s. Püttmanns nordische Elfenmärchen und Lieder S. 147). – Nur von Nixen läßt die Sage in Sachsen Kinder vertauschen, nie, wie sonst, von Unterirdischen. Das frühste mir bekannte Zeugniß für den Glauben daß Wassergeister den Kindern der Menschen nachstellen bietet die Sage von Lanzelet, welchen die Meerminne der Mutter raubt 5 und im See erzieht. Vergl. auch Myth. 463. Deutsche Sagen 1, 81. 82.


35. Vergl. Deutsche Sagen 1, 53.


36. Dieselbe Sage erzählt man in Wettin mit dem alterthümlicheren Schluß daß die Frau sich zum Lohne von dem Kehricht, der in den Winkeln der Nixstube liegt, so viel nehmen darf, als sie will, und sich der Staub dann in Gold verwandelt. Vergl. Deutsche Sagen 1, 65. 66. 69; Kuhns [173] märkische Sagen 81. Müllenhoffs Sagen aus Schleswig, Holstein und Lauenburg 407. Wolfs deutsche Märchen und Sagen 80.


37. Vergl. Deutsche Sagen 1, 87.


38. Zu der ersten Sage ist das dritte Märchen zu vergleichen.


39. Blut auf der Oberfläche des Wassers ist das Zeichen daß der Nix Jemand getödtet hat: Myth. 463. Wolfs niederländische Sagen 512. Bechsteins Sagen des Grabfeldes 34.


40. Vergl. Deutsche Sagen 1, 257. 2, 455. Myth. 789. Bechsteins Sagen des Grabfeldes 163. Die Form »die Mahrte« erscheint in Sachsen bisweilen neben der üblicheren »die Mahre«: als Verbum ist mahren (als Mahr Jemand drücken) gewöhnlich.


41. Vergl. Deutsche Sagen 1, 173. Die Sage stimmt darin mit der ersten und zweiten überein, daß nicht bloß einzelne Helden und weiße Frauen in Berge entrückt gedacht werden, sondern Schaaren Verstorbener in den Bergen zusammen wohnen. Da es sicher scheint daß Frau Venus im Venusberge an Holdas Stelle getreten ist, so darf man annehmen daß auch hier sich die Seelen um Holda versammeln, wie sie sonst im wilden Heere mit ihr ziehen. Es versteht sich von selbst daß die Deutung des Namens Hörselberg nur der in der Anm. zur 20. Sage angeführten von Gütchenteich gleich steht.


42. Über Sümpfen bei Mötzlich schweben bisweilen Irrlichter, welche für dahin gebannte Seelen gelten.


44. Vergl. Wolfs niederländische Sagen 301.


45 und 46. Neben diesen umgebildeten Riesensagen habe ich bis zum Harz nur die eine Erinnerung an die Riesen selbst gefunden daß zu Kloster Mansfeld von mehreren großen Steinen, die in der Nähe des Dorfes liegen, erzählt wird, dies seien die Bälle, mit welchen die Riesen einst gespielt haben. Aus Harzsagen sind Riesen bekannt. – Die Sage vom Teufelsstein zu Sennewitz war schon von Gottschalck, Sagen und Volksmärchen der Deutschen S. 137, mitgetheilt.


47. Der Tod ist Gottes Bote: nach Brun von Schönebeck (Myth. 806) führt er eine viersträngige Geißel.


49. Glockersberg nennt man um Halle den Brocken allgemein; um Eisleben heißt er Brockelsberg. – Berchta haut Menschen, die sie verletzen, mit ihrem Beil, und einer Spinnerin, welche durch Anhauch von ihr geblendet ist, giebt sie ein Jahr darauf, als sie ihr wieder begegnet, das Gesicht zurück (Myth. 254).


50. Vergl. Müllenhoffs Sagen aus Schleswig, Holstein und Lauenburg 309. Kuhns märk. Sagen 134.


[174] 51. Vergl. Myth. Anh. LXXXV, 463. Nur auf dem Kirchgange ist diese Erkennung der Hexen möglich: Myth. 1034.


52. Vergl. Wolfs niederländische Sagen 404.


53. Dill und Salz schützen gegen Zauber (Kuhn S. 380 Nr. 32, S. 383 Nr. 52). Die Moosweibchen verbieten Kümmel ins Brot zu backen (Myth. 452). Vergl. Deutsche Sagen 1, 65; Myth. 981**.


55. Vergl. Coremans L'année de l'ancienne Belgique S. 62.


56. Sind die Gänse und Enten an die Stelle älterer Schwäne getreten, so daß Schwanjungfrauen gemeint wären, die gleich den bergentrückten Helden und verwünschten Prinzessinnen unter der Erde wohnen? Die Sage ist in Sachsen sehr verbreitet, doch aus andern Gegenden kenne ich sie nicht. – Drei Enten, welche erlöst sein wollen, zeigen sich, nach Wolfs deutschen Märchen und Sagen 400, auf dem Mühlenteiche zu Münster. Als wilde Gänse ziehen die Hexen durch die Luft.


58. Unter der Mariennacht versteht man, wie der Erzähler angab, die Nacht vor Mariä Himmelfahrt (15. August). Wie die meisten christlichen Heiligentage mag auch dieser auf ein heidnisches Fest gelegt sein: darum thun sich an ihm wie sonst in der Johannisnacht die Berge auf. Ûz eime holn berge wurde schon der Nibelungehort getragen (Nib. 90, 1. 2). Vergl. Kuhns märk. Sagen 90. 100. 106. – Über Kucksgänger s. Schmeller 2, 27. Frisch 1, 554b.


60. Vergl. Temme Die Volkssagen von Pommern und Rügen 256. – Das Lupphölzchen ist nach dem noch nicht hinreichend aufgehellten »guten Lubben« benannt (Neue Mittheilungen des thüringisch-sächsischen Vereins 3, 130-136. 5, 110-132. Myth. 492 f.). Um des langen weißen Bartes willen könnte man bei dem grauen Männchen an Odhinn denken, dem Sigurdhr in der Völsungasaga zweimal begegnet, als er, wie hier der Hirt, eines Rathes bedarf, und der ihm beisteht daß er das Roß Grani gewinnt und der Gefahr in Fafnis Blute zu ertrinken entgeht. – Karten spielend erscheinen oft Verstorbene und Teufel: vergl. Sage 48. Kuhns märk. Sagen 152. Tettau und Temme Die Volkssagen Ostpreußens, Litthauens und Westpreußens 201. 204. 205. 218. Wolfs niederländ. Sagen 468. Im Schachspiel gewinnt ein Mönch dem Teufel die Seele einer längst verstorbenen Frau ab und rettet sie dadurch, Wolf a.a.O. 179, und mit einem [175] Engel würfelt der Teufel schon seit sechshundert Jahren um die Seele Reginalds von Falkenberg, Wolf 130.


61. Auf gleiche Weise soll die Salzquelle zu Lüneburg entdeckt sein. Vergl. die häufigen Sagen daß Glocken von Schweinen aus der Erde gewühlt werden (Bechsteins thüringischer Sagenschatz 3, S. 198. 244, Sagen des Rhöngebirges 5, des Grabfeldes 19. 88. 112. 149. Kuhns märk. Sagen 11. 105. Wolfs deutsche Märchen und Sagen 450. 451).


62. Die Sage verräth gelehrten Einfluß; doch versicherte der Erzähler, ein alter Mann, sie schon in früher Jugend so gehört zu haben. – In dem Bischof haftet wohl eine Erinnerung daran daß Halle wie Giebichenstein früher unter den Erzbischöfen von Magdeburg stand, während in der Sage von den dreißig Kaisern und Königen, die seit Karl dem Großen über die Stadt geherrscht haben sollen, jene Zeit vergessen ist. Als Sonne wird einer der beiden, durch einen Halbmond getrennten, Sterne im hallischen Wappen gedeutet. Der Esel auf Rosen, das Wahrzeichen von Halle 6, ist an der Nordseite der Marienkirche in Stein gehauen. Über das Pferd und die Fahne, welche die Halloren nach jeder Huldigung vom Könige erhalten, so wie über die Lieferungen, die sie von Giebichenstein beziehen, vergl. Keferstein Über die Halloren S. 96-102: die daselbst S. 7-9 aus einer handschriftlichen Chronik der Halloren ausgezogene Sage von ihrem Ursprung ist zum größern Theil offenbar nur gelehrte Erfindung. – Knobben sind kleine Brote.


63. Vergl. Myth. 1135.


64. In den Pfingstgebräuchen S. 153 f. ist Schellenmoriz deutlich der Winter: hier treten keine mythischen Züge hervor.


65. Durch bei Nacht erscheinende Lichter wurden die Plätze bestimmt, an denen man Gandersheim und Reinhartsbrunn erbaute (Calvór Das alte heydn. und christl. Niedersachsen S. 317a, Deutsche Sagen 2, 549). – Egde ist die ältere Form für Egge.


66. »Die Glocken seind etwa also geweihet und getauft worden. Der Bischof wusch oder badete sie erstlich mit dem gesegneten Weihewasser, trucknet sie darnach aber mit reinem Leinwand, machte ihr inwendig mit dem einen beschwornen Öl vier und mit einem andern auswendig sieben Creuzen, beräucherte [176] sie mit Weihrauch, Thymian und anderer wohlriechender Specerei; damit gab er ihr Gewalt das Wetter zu vertreiben und Andacht in den Gemüthern zu entzünden. Es wurden auch Gevattern dazu gebeten, und weil derselbigen viel waren, griffen sie neben einander an einen Strang oder Seil, so an die Glocke gebunden war. In solchem Taufen ward der Glocke ein eigner Name, gleich als ein Taufnam gegeben.« Pomarius Sächsische Chronik (1589) S. 401. Vergl. Del RioDisquisitiones magicae (1633) S. 1023. – Man läutete beim Gewitter, weil man glaubte, das christliche Geläut breche die Macht des heidnischen Donnergottes.


67. S. Deutsche Sagen 2, 547.


68. Schon Binhard vergleicht die Sage vom Rattenfänger zu Hameln.


70. Die Veranlassung Georg, den Markgrafen von Palästina, nach Mansfeld zu setzen, hat wahrscheinlich erst das Bild gegeben, welches in der Sage gedeutet wird. Vergl. Wolfs deutsche Märchen und Sagen 424. Schotts walachische Märchen 36.

Fußnoten

1 Nach Bechsteins Sagen des Grabfeldes (fränkischer Sagenschatz 1) Nr. 14 sitzt auch im Guckenberg bei Gemünden ein Kaiser mit seinem ganzen Heere.

2 Dasselbe gilt in Sachsen von Besprechungsformeln. Vergl. Myth. Anhang C, 793. CLIX, 1125.

3 Vergl. daß sich der Teufel aus einem Knäuel entwickelt. Myth. 952.

4 Einen Apfel wirft der Nix auf den Schooß des Weibes, das bei ihm im See gewohnt hat und zu ihm zurückkehren soll: s. Hoffmanns schlesische Volkslieder S. 4.

5 Nach Ulrich von Zezinchoven 181 kam sie mit eime dunste als ein wint. Ähnlich heißt es von Fosete, als er, vom heiligen Liudger bezwungen, Helgoland verließ, habe man einen dunklen Nebel von der Insel wegziehen gesehen (Altfridi vita Liudgeri, Pertz 2, 410). Auch kommen in der von Wilh. Jordan in den litthauischen Volksliedern und Sagen (Berlin 1844) mitgetheilten Sage von Ragaina die Seelen verstorbener Riesen als Nebel und Rauch auf die Erde zurück.

6 Bekanntlich werden Wahrzeichen und Wappen der Städte unterschieden. Das Wahrzeichen mußten früher die Handwerksburschen anzugeben wissen, wenn man ihnen glauben sollte daß sie in der Stadt gewesen seien.

Märchen

Märchen.

2. Der Schluß dieses Märchens kehrt im neunten wieder. Vergl. Der wilde Mann, Kinder- und Hausmärchen 2, 136: unter »wilden Männern« werden wohl die männlichen Waldgeister verstanden, wie die wilden Weiber Waldfrauen sind, und dies stimmt dazu, daß auch der eiserne Mann unserer Sage über den Thieren des Waldes wacht.


3. Der Antheil, welchen der Mensch an dem Kinde hat, erscheint, wie oft die Seelen nach dem Tode (Myth. 786 f.), als Lilie, der Antheil der Nixe als Fisch: beide streben wie sehnsüchtig nach ihrer Trennung sich wieder zu vereinigen indem die Lilie sich über das Wasser neigt, der Fisch bei ihr auf und nieder schwimmt. Durch diesen Schluß, der hohes Alter verräth, wird das Verletzende gemildert, was in der Theilung des Kindes liegt. Befriedigender für das Gefühl, doch ohne Anknüpfung an heidnische Vorstellungen ist der Schluß des schlesichen Volksliedes von der schönen Hannele (Hoffmanns Sammlung Nr. 1), welche, nachdem sie sieben Jahre beim Wassermann im See gelebt hat, ihre Eltern besucht und gern auf der Oberwelt bleiben möchte, doch, als der Wassermann ihr Kind theilen will, zu ihm zurückgeht.


4. Vergl. das Märchen vom Aschenbrödel und »Der Hirsedieb« in Bechsteins deutschem Märchenbuche S. 65-67. Wenn man in der Jungfrau auf dem Glasberge Brünhild [177] sehen darf (s.W. Grimms Heldensage S. 323), so erinnert das graue Männchen, das von dem Burschen überwunden sein Kämmerer wird, an Alberich, Siegfrieds Kämmerer in Nibelungeland.


6. Vergl. Kinder- und Hausmärchen 2, 91. 166. Wolfs deutsche Märchen und Sagen 21. Haupts Zeitschrift 2, 358. – Die sprichwörtlichen Ausdrücke »er war des Teufels Putzebeutel« und »er war aus dem Kessel gesprungen« habe ich aus der mündlichen Erzählung beibehalten, obwohl ich sie nicht erklären kann. Wie ein großer Theil unserer Sprichwörter gründen auch sie sich offenbar auf ältere sagenhafte Vorstellungen.


7. Vergl. Kinder- und Hausmärchen 1, 60. 85. Wolfs deutsche Märchen und Sagen 27.


8. Die am Schluß erzählte Reise des Grafen ist wahrscheinlich einem andern Märchen entnommen. Zu den Proben, welche der Graf besteht, und dazu, daß der Schleier der Jungfrau nach jeder Probe tiefer rückt, vergl. Kinder- und Hausmärchen 2, 121. In Stücke gehauen und in ein Faß verschlossen wird auch der Zauberer Virgilius: nach neun Tagen sollte das Faß geöffnet werden, und er wollte verjüngt daraus erstehen; doch blieb er todt, weil der Kaiser inzwischen die Gebeine fand und des Dichters treuen Diener, der allein von dem Geheimniß wußte, hinrichten ließ. Wie hier die Wälder, Berge und Ährenfelder sich vor der Erlösten grüßend neigen, heißt es in dem zum dritten Märchen angeführten Liede von der schönen Hannele, die als Weib des Wassermanns auf die Erde zurückkehrt,

»Und da sie auf den Kirchhof kam,
Zwischen Berg und tiefem Thal,
Wohl über die See,
Da neigt sich Laub und grünes Gras
Vor der schönen Hannele.«

9. Es scheinen zwei Märchen in einander verflochten, von denen das erste am Schluß des zweiten wieder aufgenommen, doch nicht zu Ende geführt wird.


10. Vergl. Müllenhoffs Sagen aus Schleswig, Holstein und Lauenburg 276. Wolfs deutsche Märchen und Sagen 462. – Wer einen Schatz heben will opfert dem Teufel, ursprünglich wohl den unterirdischen Hütern der Schätze, einen schwarzen Bock (Myth. 961). Als Opfer ist der Bock darum auch hier zu fassen, und das sonst dürftige Märchen war der Mittheilung werth, weil es zu der nordischen Sitte die am Opfer Theilnehmenden mit dem Blute des Opferthieres zu benetzen darin stimmt, daß auch hier der Knabe sich mit dem Blute des Bockes besprengen[178] muß. Ein Rind mit weißer Stirn und weißen Füßen kommt S. 150 in einem Himmelfahrtsgebrauche vor und ist ebenfalls deutlich ein Opferthier.


11. S. Kinder- und Hausmärchen 1, 25. 49. Bechsteins deutsches Märchenbuch S. 103 ff. – Über die Sagen von wunderbaren Jungfrauen, die in hohlen Bäumen gefunden werden und ursprünglich wohl Waldfrauen waren, vergl. Myth. 66. 403.

Gebräuche

Gebräuche.

Der zu Lichtmesse und am Aschermittwoch erscheinende Gebrauch findet sich in Schlesien zu Ostern. In der Mark ziehen die Knechte zu Fastnacht von Haus zu Haus, stäupen die Bewohner und empfangen Gaben: s. Kuhn S. 307.


Fastnacht. Die Kröten und Kröpel, welche man zu Fastnacht und in den zwölf heiligen Nächten fürchtet, scheinen Zwerge, die von Berchta und den verwandten über die Elbe gebietenden Göttinnen strafend in die Häuser gesandt werden, in denen man heidnische Festtage durch Arbeit entweiht. Bucklicht und sonst mißgestaltet sind die Schwarzelbe: als Kröten aber erscheinen außer den verwünschten Prinzessinnen auch die Zwerge.


Himmelfahrt. An den grünen Donnerstag und an Himmelfahrt, als die beiden von den Christen gefeierten Donnerstage, wurden Reste des Heidenthums geknüpft, die ursprünglich allgemein vom Tage Thors galten; Thors Wagen aber ziehen zwei Böcke, ihm heilig ist die Donnerziege (die Schnepfe): es scheint mir darum nicht zu gewagt anzunehmen daß sich hier noch eine Erinnerung an Opfer, die Thor empfing, erhalten hat. Thor, dem Besieger der Winterriesen, der mit seinen Gewittern den Frühling bringt, kann man leicht im Frühling geopfert haben; besonders wichtig aber ist daß in den fünf mansfeldischen Dörfern, welche dieses Fest begehen, keine andern Frühlingsgebräuche vorkommen. – Zu dem Bocke mit vergoldeten Hörnern, in dem schon Grimm, Myth. 48, ein Opferthier sieht, ist zu vergleichen daß, wie Kosche, Character Sitten und Religion aller bekannten Völker (Leipzig 1791) 4. Band S. 481, berichtet, in den Theilen Deutschlands, welche von Sorbenwenden bewohnt sind, an verschiedenen Orten am Jacobitage (25. Juli) noch im letzten Viertel des vorigen Jahrhunderts ein Bock mit vergoldeten Hörnern von einem Kirchthurme oder vom Rathhause unter Musik, mit Bändern geschmückt, hinabgestürzt wurde: sobald er unten ankam, stach man ihm das Blut [179] ab, welches gedorrt für ein kräftiges Heilmittel in vielen Krankheiten galt. Ob die Sitte noch besteht ist mir nicht bekannt: auf Thor könnte auch sie sich beziehen, da aus dem deutschen Cultus Einzelnes in den slavischen überging und schon nach Ordericus Vitalis (s. Giesebrecht Wendische Geschichten 1,57) Odhinn, Thor und Frigg auch bei den Luitizern verehrt wurden. Einen ähnlichen Gebrauch führt Coremans, L'année de l'ancienne Belgique S. 53, von Ypern an, wo man am Mittwoch der zweiten Fastenwoche Katzen vom Thurme stürzte: der Tag heißt danach noch jetzt in Ypern Kattewoensdag (Katzenmittwoch) oder Kattedag. - Ob das Rind und die Semmeln demselben Gotte dargebracht wurden, der den Bock empfing, läßt sich nicht bestimmen: durch das Rind scheint bei den Frühlingsopfern die Viehzucht, durch die Semmeln der Ackerbau vertreten zu werden. - Daß man jetzt meint, der Bock müsse nicht vergoldete, sondern ganz goldene Hörner haben, und daß man die Tonne Mückenfett an die Stelle des Rindes gesetzt hat zeigt nur den in volksthümlichen Überlieferungen oft wiederkehrenden Fortschritt von der Sage zum Märchen, welches, dem Spiele der Phantasie sich freier überlassend, das Wunderbare häuft und nicht mehr, wie die ernstere Sage, in gewissen Grenzen der Wahrscheinlichkeit sich zu halten strebt, weil es nicht mehr in gleichem Grade wie sie darauf Anspruch macht geglaubt zu werden. - Unter der Königin Elisabeth und der mansfeldischen Gräfin ist vielleicht die heilige Elisabeth, die Landgräfin von Thüringen, zu verstehen, welche nach dem Tode ihres Gemahls von Heinrich Raspe, seinem Bruder, mit ihren Kindern von Wartburg vertrieben wurde.


Pfingsten. Das Brautpaar ist deutlich der Frühlingsgott und der Frühlingsgöttin, der Maikönig und die Maibraut, die wie noch schüchtern nahend sich vor den Menschen verbergen, doch von ihnen aufgesucht und in die Dörfer geführt werden. - Der Gegensatz des Sommers und Winters zeigt sich in dem Spiele »Den alten Mann ins Loch karren«; denn als Puppe aus Stroh und Lumpen kommt der Winter in vielen Gegenden vor (Myth. 724ff.): hier scheint also der Winter, welcher in seiner Entkräftung passend der alte Mann heißt, feierlich zu Grabe gelegt zu werden, und darauf tanzt man um den Frühlingsbaum. Auch der in umgekehrte Pelze gehüllte Schellenmoriz stellt sich durch diese seine Tracht als Winter dem in Laub gekleideten Bischof, dem Sommer, gegenüber: zu der Benennung Bischof weiß ich nur Mönch in Sage 32 und Seebischof, wie in Wolfs deutschen Sagen 246 ein Nix genannt wird, zu vergleichen. – [180] In dem Spiele »Den Mann stechen« erscheint der Winter allein: bei dem Jungfernstechen und Kranzreiten aber ist keine bestimmte Erinnerung an den Kampf des Sommers und Winters mehr erhalten. – Die Sitte den wilden Mann, den man aus dem Walde holt, in Moos einzuhüllen ist ohne Zweifel älter als die ihn bunt zu färben oder beliebig zu verkleiden; denn daß die Waldgeister, wenn nicht stets, doch bisweilen als mit Moos bedeckt gedacht wurden zeigt bereits die Benennung Moosleute, auch wird es Deutsche Sagen 1, 48 ausdrücklich gesagt: für einen Schrat aber dürfen wir den wilden Mann schon nach seinem Namen halten (s. die Anmerkung zum 2. Märchen). Doch welche Bedeutung hat der Gebrauch einen Schrat aus dem Walde zu holen, nach ihm zu schießen und, da er nicht getödtet wird, ihn gefangen im Dorfe umher zu führen? Die Aufsuchung desselben ist dem »Brautpaar suchen« ähnlich und ließe sich auf die Einholung des Frühlings deuten: daß er jedoch bekämpft und in Banden wie zum Hohn in das Dorf gebracht wird erinnert mehr an den Winter, der, wie ich glaube, auch in einem märkischen Gebrauche gemeint ist, nach welchem der Bursche, der beim Mairennen zuletzt am Ziele ankommt, als »der lahme Zimmermann« mit verbundenen Füßen wie hier der wilde Mann im Dorfe umhergeführt und Allen gezeigt wird (Kuhn S. 324). Vielleicht hängt dieser Gebrauch mit der Einholung des Sommers und der Austreibung des Winters gar nicht zusammen.


Der Johannistag wird in der Umgegend von Halle noch wie ein Volksfest begangen. Die Illuminationen mögen an die Stelle der Johannisfeuer getreten sein, von denen ich in Sachsen sonst keine Spur gefunden habe. Die Johanniskronen aber gleichen den in der Mark und andern Gegenden zu Pfingsten aufgehängten Maikronen.

Der zwischen Johannis und die Ernte fallende Gebrauch »Die Räuberbande suchen« hat offenbare Ähnlichkeit mit der oben besprochenen Einholung des wilden Mannes: vielleicht sind sie nur verschiedene Formen einer und derselben Sitte, mit welcher wohl auch die vier zunächst folgenden Gebräuche zusammen hängen.


Zu dem Ernte gebrauch vergl. Haupts Zeitschrift 5, 472 ff., wo bereits der Reiter auf Wodan gedeutet wird. Da Wodan Gott der Ernte war, scheint der Gebrauch ursprünglich nur ein Erntefest gewesen zu sein und erst später, als man seine Bedeutung nicht mehr kannte, sich mit den Frühlingsgebräuchen vermischt zu haben.


[181] Am Martinstage werden auch in der Mark die Kinder beschenkt; doch ziehen sie hier von Haus zu Haus und sammeln sich die Gaben ein (Kuhn 344 f.). In Belgien zündeten früher, wie Gisbertus Voetius Selectae disputationes theologicae Th. 3 (Utrecht 1659) S. 448 angiebt, die Knaben in der Martinsnacht Feuer an und sangen dabei

Stoockt vyer, maeckt vyer:
Sinte Marten komt hier,
Met syne bloote armen;
Hy soude hem geerne warmen,

wo auf die Legende angespielt wird, nach welcher Martin einst im Winter die Hälfte seines Oberkleides einem Armen gab (vergl. J. Grimm Gedichte des Mittelalters auf Friedrich I.S. 51).


Andreasnacht. Vergl. Deutsche Sagen 1, 114. Wolfs niederländ. Sagen 273.


Die zwölf Nächte (25. Dezember bis 5. Januar). Am Berchtentage, dem 5. Jannuar, ißt man Fische und Klöße oder sonst eine aus Getreide bereitete Speise: wie es scheint, muß Etwas aus dem Wasser und Etwas von den Früchten des Feldes genossen werden, weil Berchta, wie die verwandten Göttinnen, sowohl über die Seen gebietet als die Felder befruchtet. Daß man, wenn Frau Holla in den zwölf Nächten umgeht, keine Hülsenfrüchte ißt führt schon Grimm (Myth. 251) aus dem braunschweigischen Anzeiger von 1760 an; da jedoch Feldfrüchte in dieser Zeit sonst gerade geboten sind, wird es zweifelhaft ob dieses Verbot sich noch aus dem Heidenthum herschreibt, oder ob es nicht vielmehr, wie manches andere, erst aus der Absicht eine heidnische Sitte zu unterdrücken hervorgegangen ist. – Wie man in Thüringen in den zwölf Nächten an den Bäumen rüttelt, klopft man in der Mark am Neujahrstage daran und ruft »Bäumchen wach auf, Neujahr ist da!« (Kuhn S. 378.) Nach dem Spruche »Bäumchen, schlaf nicht, Frau Holle kommt« scheint es älterer Glaube gewesen zu sein daß die Natur, wenn die Göttin naht, wach sein müsse, gleichsam um sie zu empfangen, und daß Bäume, die eingeschlafen sind, bei der Vertheilung des Fruchtsegens von ihr übergangen werden.

[182]

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TextGrid Repository (2012). Sommer, Emil. Märchen und Sagen. Sagen, Märchen und Gebräuche aus Sachsen und Thüringen. Anmerkungen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-10A9-1