Die zwölf Nächte.

In den zwölf Nächten, welche in einzelnen Dörfern, wie in Beesen bei Halle, die krummen Tage heißen, spinnt man nicht, weil sonst Frau Holle oder Frau Harre kommt und den Rocken verunreinigt, oder weil man, wie in der Fastnacht, Zank und Ungeziefer in das Haus und Kröpel in den Stall zu spinnen meint. Auch fürchtet man daß die Hühner das ganze Jahr keine Eier legen und das Garn, welches man spänne, doch bald verderben würde. In einigen Gegenden hütet man sich auch in dieser Zeit Hülsenfrüchte zu essen, weil man sonst Geschwüre bekommt. Ein alter Mann aus Buttstädt in Thüringen erzählte daß es in seiner Jugend Sitte gewesen sei in den zwölf Nächten in den Garten zu gehen, an allen Obstbäumen zu rütteln und ihnen zuzurufen »Bäumchen schlaf nicht, Frau Holle kommt.«

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TextGrid Repository (2012). Sommer, Emil. Märchen und Sagen. Sagen, Märchen und Gebräuche aus Sachsen und Thüringen. Gebräuche. Die zwölf Nächte. Die zwölf Nächte. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-110E-6