[O narrheit groß! wilst nackt, vnd bloß]

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O narrheit groß! wilst nackt, vnd bloß
Bald, bald, von hinnen reisen.
Dein hab, vnd gut, dein frisches blut
Sol tod, vnd würme speisen.
Ach sage dann: was dir hab than
Der Gottes Sohn so gütig?
Nichts soll er han? nichts wilt ihm lahn?
Wie bist gen ihm so mütig?
Der grausam Tod kompt nur allein,
Daß er dich bring vmbs leben,
Doch all das dein: soll ihme sein
Ihm wilt es alles geben?
Wolan fahr hinn: nach deinem sinn,
Hör niemands rath in trewen,
Gott sey schabab: Tod alles hab;
Sehr bald wirds dich gerewen.
Die naß wird er dir schneiden ab,
Die läfftzen, vnd die ohren;
Vnd wird dich schenden in dem grab;
Solch lohn gebürt den thoren.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Spee, Friedrich. Gedichte. Geistliche Lieder aus dem Güldenen Tugendbuch. [O narrheit groß! wilst nackt, vnd bloß]. [O narrheit groß! wilst nackt, vnd bloß]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-12A8-2