[Zu dir auß tieffem grunde]

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Zu dir auß tieffem grunde
Hab ich geruffen, Herr:
Ach höre mich zur-stunde,
Nit bleibe doch so ferr.
So du die zahl der sünden
Villeicht wolst schawen an,
Wer würd ohn schanden könden
Vor deinen augen stahn?
[123]
Ein gnaden Meer verschloßen
In deinem hertzen ligt,
Das komt mit hauff gefloßen,
Wan vns die noth anficht:
Drumb nie will ich verzagen,
Auff ihn will harren fäst,
Wan mich bey trüben tagen
Schon liecht, vnd glantz verläst.
Ach Israël mich höre,
Was dir von hertzen rath;
Kein vngemach dich störe,
Nit zage früh, noch spath:
Wan sich der tag entzündet
Zur ersten morgen-wacht,
Dein hoffnung sey gegründet
Auff Gott, biß in die nacht.
Auff ihn wer sich geleinet
Mit festem helden-mut,
Die gnad ihm bald erscheinet,
Der streit kompt ihm zu gut.
Dan vnser Gott so milde,
Voll süß- vnd gütigkeit,
All vnser schutz, vnd schilde
Verbleibt in Ewigkeit.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Spee, Friedrich. Gedichte. Geistliche Lieder aus dem Güldenen Tugendbuch. [Zu dir auß tieffem grunde]. [Zu dir auß tieffem grunde]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-1302-0