Mondlicht

Wie liegt im Mondenlichte
Begraben nun die Welt;
Wie selig ist der Friede,
Der sie umfangen hält!
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Die Winde müssen schweigen,
So sanft ist dieser Schein;
Sie säuseln nur und weben
Und schlafen endlich ein.
Und was in Tagesgluten
Zur Blüte nicht erwacht,
Es öffnet seine Kelche
Und duftet in die Nacht.
Wie bin ich solchen Friedens
Seit lange nicht gewohnt!
Sei du in meinem Leben
Der liebevolle Mond!

Notes
Erstdruck in anderer Fassung 1851, in der vorliegenden Form 1856 unter dem Titel »Mondlicht. An ***«.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Storm, Theodor. Mondlicht. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-1DB5-1