d.

Einst lag ein Bauernknecht schlafend in der Bettstelle an der Küche und hatte das Schott, den Verschluß des Alkovens, fest zugeschoben. In der Nacht wachte er auf und sah in der Küche viele Frauen, darunter auch seine Herrin, versammelt. Sie nahmen aus einer Kruke Fett, das sie Hexenfett und auch wohl Klickenfett nannten, und rieben sich damit unter den Armen ein. Dann hörte er sagen:


»Upp und darvan
un nargends gägen an,«

und fort gings wie der Wind mit den Frauen zum Schornstein hinaus. Die Kruke mit Fett war stehen geblieben, der Knecht stand schnell auf, rieb sich unter den Armen ein und wollte die Worte nachsprechen, aber er versah sich und sprach:


»Upp un darvan,
allenthalben gägen an!«

Kaum hatte er das gesagt, so fuhr er auch zum Schornstein hinaus, aber er stieß an alle Ecken und Kanten. Immer weiter und weiter ging es, aber er flog an alle Gegenstände, die nur am Wege waren. Ganz blutig und geschunden fand man ihn am nächsten Tage weit von dem Hause im Felde liegen. Er war so verletzt, daß er wenige Tage darauf verstarb. (Pakens.)

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TextGrid Repository (2012). Strackerjan, Ludwig. Sagen. Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg. Erster Band. Erstes Buch. Achter Abschnitt. C. Hexen. 218. [Den Höhepunkt in dem Leben der Hexen scheinen die geselligen Zusammenkünfte]. d. [Einst lag ein Bauernknecht schlafend in der Bettstelle an der Küche]. d. [Einst lag ein Bauernknecht schlafend in der Bettstelle an der Küche]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-2582-3