138. Schätze zu erwerben.

Heckegeld ist ein Geldstück, welches immer ein gleiches zu sich zaubert, so daß man stets außer ihm Geld in der Tasche hat und ausgeben kann. Wechseltaler ist ein Taler, der immer in die Tasche zurückkehrt, wenn man den letzten Pfennig des für ihn eingewechselten kleinen Geldes ausgibt. Um einen Hecke- oder Wechseltaler zu erhalten, muß man mit einer Katze in einem Sacke nachts vor die Kirche gehen und durch das Schlüsselloch fragen, ob sie drinnen einen Hasen kaufen wollten. Man bekommt keine Antwort und muß nun um die Kirche herumgehen und an der Tür zum zweiten Male die Frage stellen. Es erfolgt wieder keine Antwort. Erst beim dritten Male, wenn man nochmals den Weg gemacht, ertönt die Gegenfrage, wie teuer der Hase sei. Man muß antworten: »Einen Taler«. Damit öffnet sich die Tür, man wirft schnell den Sack hinein und läuft Hals über Kopf davon, denn wenn man die Katze schreien hört, wird man taub (vgl. 134). Entkommt man aber glücklich, so findet man in der Tasche den gewünschten Taler. Es ist aber kein Glück dabei, denn in der Regel muß der Besitzer im selben Jahr sterben (Ovelg.).


Vgl. 256.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Strackerjan, Ludwig. Sagen. Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg. Erster Band. Erstes Buch. Dritter Abschnitt. 5. Zaubermittel zu Glück u. dergl. 138. Schätze zu erwerben. 138. Schätze zu erwerben. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-263D-8