84.

Eine besonders feierliche Art, dem Kranken seine Krankheit abzunehmen, d.h. die Verbindung der Krankheit mit [80] einer Schnur oder einem Faden herzustellen, ist das Vermessen, das gegen langwierige Krankheiten vielfach angewendet wird. Das folgende Verfahren stammt aus Dötlingen. An einem Dienstag oder Freitag Abend nach Sonnenuntergang wird der Kranke mit einer Schnur vermessen, zuerst vom Scheitel bis zur Zehe, dann von Fingerspitzen zu Fingerspitzen der ausgestreckten Arme. Dies wird so lange wiederholt, bis sich die Längen ausgeglichen haben. Kommt es zu einer solchen Ausgleichung nicht, so ist die Krankheit unheilbar, wird jene aber erreicht, so steckt nun gewissermaßen die Krankheit in der Schnur und kann auf verschiedene Weise, z.B. durch Faulen, mit der Schnur vernichtet werden.


Vgl. 86, 100, 101.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Strackerjan, Ludwig. Sagen. Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg. Erster Band. Erstes Buch. Dritter Abschnitt. 3. Vertreibung vorhandener Übel. B. Sympathie. 84. [Eine besonders feierliche Art, dem Kranken seine Krankheit abzunehmen]. 84. [Eine besonders feierliche Art, dem Kranken seine Krankheit abzunehmen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-2ACE-4