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Anno 1368 am Abend S. Praxedis, deren Tag ist auf S. Marien Magdalenen Abend, zogen um vielen Verdrusses willen, den die Rüstringer Friesen dem gemeinen Kaufmann taten, in das Land zu Blexen zu Schiffe Herr Mauritius von Oldenburg und Junker Gerd, seines Bruders Sohn, und Junker Karsten, sein Vetter, Grafen zu Oldenburg, und Junker Kord, Graf Heinrichs Sohn von Brokhausen, mit 700 Reitern und Knechten und Bürgern zu Bremen ohne Pferde. Die blieben da alle tot, sodaß niemand lebendig davon kam außer Bevert von Elmeloh. Und das geschah von Uebermut, denn die Friesen erboten sich, Recht zu geben, aber das wollte man von ihnen nicht nehmen. Die Hauptleute waren in zwei Haufen und ohne Pferde, sodaß ein Fluß zwischen ihnen war und der eine Haufe nicht zu dem andern kommen konnte, und die Friesen schlugen den kleinsten Haufen zuerst, dann den größeren. Und der genannte Junker Karsten wollte nicht warten, bis mehr Leute kämen, die bereits auf dem Wege waren, und sprach, wenn es 500 Friesen schneite, er mit den Seinen wollte ihnen allein gut genug sein. Auch landeten sie an schlechter Stelle, und es waren viele Leute mit, die viel Goldes mitgenommen hatten, damit hatten sie gleich der Friesen und der Kirchen Gut und Geld an sich kaufen wollen. Und es war wohl eine törichte Tat, daß sie sich in das Land wagen durften ohne Pferde und ohne Partei und Freunde in dem Lande. Und die Friesen wollten keinen Deutschen aus dem Lande lassen oder geben, sondern sie warfen sie zusammen in eine Grube auf der Wahlstatt, außer einem Jungen, der kam auf den Kirchhof. (Plattd. Chronik des 16. Jahrh. bei Ehrentraut, Fries. Arch. I., S. 317.) Dies ist geschehen nahe bei Blexen, und man sah in der Luft die eherne Keule des heiligen Hippolyt, Patrons von Blexen, etwa 200 Pfund schwer, mit gewaltigen Schlägen die Feinde zerschmettern. (So schrieb der unter d. erwähnte Jolricus Meinardus und fügte hinzu: Diese Keule hat mein Vater Meinardus Jolricus frommen Angedenkens auf Befehl des Grafen Anton I. von Oldenburg mit vielen anderen Zierden dieser Kirche ums Jahr 1534 nach der Burg Ovelgönne gebracht. (Var. Old. Bibl. Blexensia.) Die Stätte der Schlacht ist dem Volke noch heute [390] bekannt; es ist das Dörfchen Coldewärf, das jetzt dem Kirchspiel Atens angehört. Wegen des heiligen Hippolyt s. noch 151e.

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TextGrid Repository (2012). Strackerjan, Ludwig. Sagen. Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg. Zweiter Band. Drittes Buch. Dritter Abschnitt. M. Stad- und Butjadingerland. 581. Blexen. f. [Anno 1368 am Abend S. Praxedis, deren Tag ist auf S. Marien Magdalenen]. f. [Anno 1368 am Abend S. Praxedis, deren Tag ist auf S. Marien Magdalenen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-2AE9-6