y.

Die Imker (Bienenwärter) stehen in dem Rufe, daß sie mehr können als andere Leute. Einst sahen einige Feldarbeiter einen Bienenwagen auf der Landstraße langsam herankommen. Einer der Arbeiter mochte auch früher Imker gewesen sein oder mit Imkern verkehrt haben, genug er stand wegen seiner geheimen Künste in einem solchen Rufe, daß er zuzeiten gesucht, im allgemeinen aber gefürchtet wurde. Dieser Mann nun sprach zu seinen Kameraden: »Soll ich machen, daß der Imker hier festgebannt neben uns still halten muß?« Die Kameraden waren neugierig und sagten ja, worauf er seine Sachen machte, aber ohne die Landstraße zu betreten. Als nun der Imker neben den Arbeitern war, standen seine Pferde plötzlich still und waren auch durch die Peitsche nicht aus der Stelle zu bringen. Da wandte der Imker sein Gesicht nach den Arbeitern hin, stieg dann schweigend vom Wagen, nahm ein Handbeil, welches er mit sich führte, und tat damit einen kräftigen Schlag gegen das vordere Ende der Deichsel. In demselben Augenblicke stürzte der Arbeiter, welcher die Pferde gebannt hatte, rücklings nieder und konnte nur mit großer [355] Mühe wieder zum Bewußtsein gebracht werden. Der Imker aber fuhr still weiter. Ein Glück war für den Arbeiter, daß die Deichsel nicht verletzt war, sonst wäre ihm der Brustkasten unheilbar eingeschlagen gewesen. (Jade.)


License
Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Link to license

Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Strackerjan, Ludwig. y. [Die Imker (Bienenwärter) stehen in dem Rufe, daß sie mehr können]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-2BFB-5