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Von 1820-28 war in Bockhorn Pastor Moritz Ernst Grimm, welcher häufig vom Teufel verfolgt wurde. Eines Abends war derselbe ausgegangen und seine Magd Margarete allein zu Hause geblieben. Auf einmal wurde heftig an die Haustür geklopft, und Margarete lief eilends hin, um zu öffnen. Vor der Tür war der Pastor; er ging in seine Studierstube, ohne ein freundliches Wort zu sprechen. Der Magd war dies auffallend, sie sagte aber nichts und ging wieder an ihre Arbeit. Bald darauf wurde wieder angeklopft. Margarethe ging hin, öffnete die Tür, und zu ihrem Schrecken trat wieder der Pastor herein, diesmal ihr einen freundlichen guten Abend bietend. Voller Angst erwiederte sie: »Mein Gott, Herr Pastor, ich habe Ihnen ja eben erst geöffnet!« »So?« sprach dieser, »wo ist denn der geblieben?« »In der Studierstube,« antwortete sie. Der Pastor ging hinein, und Margarethe stellte sich aus Neugier an die Stubentür. Da hörte sie, wie die beiden drinnen sich heftig stritten, wie der Pastor seine Behauptungen mit Bibelsprüchen bewies, sodaß er endlich Sieger blieb und es stiller in der Stube wurde. Nun schlich sich Margarethe an ihre Arbeit. Bald kam der Pastor bleich und in Schweiß gebadet zu ihr und sprach: »Margarete, das war ein harter Kampf, sagen Sie keinem Menschen von dieser Begebenheit.« (Die Geschichte wird ähnlich auch von den Pastoren Loschen zu Strückhausen und Crome zu Sengwarden erzählt. Von dem letzteren wird noch gesagt, er habe in der Studierstube zuerst mit dem Teufel disputiert, dann aber hätten beide auf dem Klavier gegen einander angespielt. Der Teufel spielte allerlei gottlose Lieder, der Pastor vertrieb ihn aber damit, daß er einen heiligen Gesang begann, den der Teufel nicht nachspielen konnte. Der Gesang war: »Wer nur den lieben Gott läßt walten.«)