238.

Das Verbrennen solcher Gegenstände, welche behext sind oder von Hexen kommen, ist ebenfalls ein Mittel, den Zauber zu brechen. Häufig heißt es, dasselbe müsse auf einem Kreuzwege geschehen, und es werden noch an mehreren Orten Kreuzwege gezeigt, wo das Verbrennen üblich war. Man verbrennt z.B. die behexte Milch, die Hexenkränze und Hexenpüppchen aus den Betten, die Hexenbutter von den Brunnensäulen, die falschen Eier. Ein Mann, der eine behexte Butterkarne auf dem Kreuzwege verbrennen wollte, erhielt den Rat, es mit dem bloßen Ausbrennen in des Böttchers Werkstatt zu versuchen, befolgte den Rat und hatte das Glück, von jetzt an gute Butter zu gewinnen. (Ovelgönne). In der Regel erscheinen bei dem Verbrennen die schuldigen Hexen, wenn auch nicht immer in der eigenen Gestalt. Bei dem Verbrennen der Hexenbutter sollen sie öfter als Käfer erschienen und unbedenklich getötet sein. Eßwaren, die man von Hexen bekommen hat, kann man unbedenklich verzehren, wenn man zuvor einen Teil derselben verbrannt hat.

a.

Ein Schiffskapitän, in dessen Bettdecke Hexenkränze gefunden waren, erhielt den Rat, die Kränze an einem Freitage zu verbrennen, alsdann werde der Täter erscheinen und sich zu der Tat bekennen. Der Kapitän machte es nun so, und richtig erschien ein Kahnschiffer, erklärte, daß er es nicht lassen könne, die Hexenkränze zu flechten, und bat demütig um Verzeihung (Hammelwarden).


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TextGrid Repository (2012). Strackerjan, Ludwig. a. [Ein Schiffskapitän, in dessen Bettdecke Hexenkränze gefunden waren]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-333D-0