b.

Hardemente, ein Räuberhauptmann des 18. Jahrhunderts im Kreise Berssenbrück, wurde in Iburg gehängt. In dem peinlichen Verhör, bei welchem man ihm heißes Oel auf den kahl geschorenen Kopf gegossen, hat er anfangs alles geleugnet, bis endlich der Teufel in Gestalt einer schwarzen Fliege aus seinem Ohre geflogen ist, da hat er bekannt. Unter Anderem hat er gestanden, daß er neun schwangere Frauen ermordet habe, um sich der Frucht zu bemächtigen. Wenn man nämlich einen Einbruch in ein Haus mache und so viele Finger von ungeborenen Kindern, getrocknet und mit Talg umgeben, anzünde, als Personen im Hause seien, so würden die Hausbewohner von dem festesten Schlafe befallen, und man könne ungestört das Haus ausräumen. Als er einmal, so hat er erzählt, einen Finger zu wenig angezündet, hat der Knecht gewacht. Der hat den Gegenzauber gekannt und die brennenden Finger in süße Milch getaucht. Nun sind sämtliche Leute erwacht und haben Hardemente vertrieben.


Vgl. Mitt. des Vereins für Gesch. u. Altertumskunde des Hasegaus, VII. Heft, 1898.

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TextGrid Repository (2012). Strackerjan, Ludwig. Sagen. Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg. Erster Band. Erstes Buch. Dritter Abschnitt. 5. Zaubermittel zu Glück u. dergl. 141. Schlaf fest zu machen. b. [Hardemente, ein Räuberhauptmann des 18. Jahrhunderts im Kreise]. b. [Hardemente, ein Räuberhauptmann des 18. Jahrhunderts im Kreise]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-3620-7