505. Wiefelstede.

a.

Die Kirche zu Wiefelstede ist eine der ältesten im Lande und von Graf Johann I. erbaut. Sie hieß anfangs Twiwelstede, weil der Graf zweifelhaft gewesen war, wohin er sie bauen sollte. (Hamelmann, Chronik, S. 25. Vgl. 504a.) Der Turm der Kirche war früher oben stumpf, und die Ostfriesen, welche ehemals öfter als jetzt die Reise nach Oldenburg über Wiefelstede machten, pflegten unterwegs zu sagen: »Harren wi man erst den stuven.« – Auf dem Esche zu Wiefelstede ist einst ein Schatz gefunden: 173n.

b.

Vor langen, langen Jahren, als in der Wiefelsteder Kirche noch keine Orgel war, gab sich der damalige Lehrer und Vorsänger, der gern Organist werden wollte, viele Mühe, eine Orgel zu bekommen. Nachdem alles andere fehlgeschlagen, schickte er einen Zettel aus, der sollte bei den wohlhabensten Leuten der Gemeinde umgehen, damit diese freiwillig Beiträge [256] zeichneten. Der Zettel ging zuerst an den Junker von Böselager in Lehe und kam erst nach drei Jahren an den Lehrer zurück. Da hatte denn der von Böselager 30 Taler gezeichnet, sonst aber niemand. Inzwischen war der von Böselager gestorben und hatte lachende Erben hinterlassen. Da machte der Lehrer hinter die 30 noch eine 0, so daß es hieß 300 Taler. Die Erben zahlten diese Summe aus, und dafür ward dann die erste Orgel der Wiefelsteder Kirche angeschafft.

c.

Zu Dringenburg ist ehemals eine Burg gewesen. Als der letzte Edelmann einst in den Krieg zog, vertraute er sein Gut zwei Leuten aus seinem Gesinde, einem Knechte und einem Schäfer, an und gab ihnen das Recht, sich darin zu teilen, wenn er nicht wiederkommen sollte. Da nun der Ritter im Kriege fiel, so teilten sich jene beiden in das Gut und machten zwei ganz gleiche Stellen daraus.

d.

In der alten Burgstelle von Dringenburg, die westlich vom öffentlichen Wege liegt, ist in einem großen Kessel ein Schatz vergraben, welcher nur unter tiefem Schweigen gehoben werden kann. Der Kessel steht so, daß die Mittagssonne, wenn sie herzukommen könnte, durch beide Griffe scheinen würde. Als einige Schatzgräber nahe daran waren, den Schatz zu heben, hörten sie ein großes Gebraus, und dann kam ein mit vier Mutten (Säuen) bespannter Wagen vorbeigefahren. Vom Wagen aus bot man den Schatzgräbern die Zeit, aber diese schwiegen. Später folgte ein Wagen, den vier Gänse zogen, und die auf dem Wagen fragten, ob sie wohl den ersten Wagen wieder einholen könnten. Die Schatzgräber erwiderten: wie sie wohl so dumm sein könnten, den wieder einholen zu wollen; der sei schon lange weg. Und wie sie das sagten, war auch der Schatz verschwunden.


Vgl. 197.

e.

Ein Junker in Lehe war vor das Vehmgericht in Westfalen geladen, und da er vermutete, daß er nicht wiederkommen werde, vermachte er sein Vermögen der Kirche von Wiefelstede, mit der Bitte, sein Banner und seine Waffen zu ewigen Tagen in der Kirche aufzubewahren. Er verreiste und kehrte nicht wieder, er mußte die eiserne Jungfrau küssen (175c). Seinem Vermächtnisse gemäß hängt seine Fahne noch jetzt unter dem Gewölbe der Kirche zu Wiefelstede; seine Waffen sind in einem Kasten an dem Nordende der Kirche aufbewahrt.

[257] f.

Der Junker zu Horn im Dorfe Gristede soll sich öfter das Vergnügen gemacht haben, des Abends, wenn seine Frohnleute und Dienstboten in der Küche gesessen haben, herein zu kommen und ihnen in die Schüssel zu spucken, und keiner hat es gewagt, darum auch nur das Gesicht zu verziehen oder gar mit dem Essen aufzuhören. – Andere Beispiele adeligen Frevelmuts: 506g, 508i, 520d, 559h, 569a, 584c, 590a, 607b.

g.

Ein früherer Besitzer des Gutes Horn, ein Junker von Westerholt, soll einstmals mit einem blühenden Palmzweig (d.i. Weidenzweig) am Hut über den gefrorenen Zwischenahner See nach der Zwischenahner Kirche geritten sein. Zuletzt hat er aber auch nur so von einer Scholle auf die andere setzen müssen.

h.

Der Junker von Bilski auf Gut Horn, war eines Abends zu Kruge gegangen, als eine seiner Mägde ihm die Nachricht brachte, daß seine Frau eines Söhnchens genesen sei. Der Junker schickte die Magd heim und sagte: »Dat is god, pläge mine Fro god un kahk är 'n Warmbeer.« Nicht lange, so kam die Magd wieder und meldete, daß die Frau noch einen Sohn geboren habe. Der Junker sagte: »Dat is god, kahk mine Fro 'n Warmbeer.« Wie aber die Magd nochmals kam und meldete, daß die Frau ihm einen dritten Sohn geboren habe, da sprach der Junker: »Dem mutt 'n Ende makt wärden, kohke jo kin Warmbeer mehr.«

i.

In des Hausmanns Ovie zu Gristede Gehölz Hörntje liegt ein Platz, der heißt Köntiesburg, und es soll dort ehemals eine Burg gestanden haben, doch sind keine Spuren davon übrig geblieben. Ein dahin führender Weg heißt Köntiesweg. Beide haben ihren Namen von einem Ritter Köntie erhalten, der vor Zeiten in Gristede gewohnt und fast ganz Gristede besessen hat. Junker Köntie hatte sieben Söhne, aber alle sieben Söhne waren unehelich. Daher teilte er seine große Besitzung in sieben Hausmannsstellen und gab jedem seiner Söhne eine Stelle mit der Bestimmung, daß keiner des Vaters Namen führen, sondern jeder seinem eigenen Namen nur die Endsilbe des väterlichen Namens anhängen solle. Dem zufolge nannten sich die Söhne Ovie, Eitie, Hillie, Fehmie, Tebie, Frölie und Swartie, und noch jetzt tragen die sieben Hausmannsstellen zu Gristede diese Namen, obwohl in fünf Häusern die alten Familien längst ausgestorben und nur noch die Ovies [258] und die Eities oder, wie sie sich jetzt schreiben, Eitings vorhanden sind. Der Vater wartete übrigens mit der Ausstattung seiner Söhne nicht bis zu seinem Tode, sondern wie einer herangewachsen war, gab er demselben Land, so viel und an welcher Stelle dieser es wünschte. Als er starb, war daher von seinem großen Gute fast nichts mehr übrig, und die Söhne, welche sich allesamt hinter dem Esche angesiedelt hatten, ließen das landlose Stammhaus ihres Vaters unbedenklich verfallen. Die Ländereien der Gristeder Bauern liegen noch ebenso bunt und ungleich durcheinander, wie Könties sieben Söhne sie vor Zeiten sich ausgesucht hatten.

k.

Vor langen Jahren wütete in Gristede und Umgegend die Pest. In Gestalt einer blauen Dunstwolke zog sie in der Luft umher, und in welches Haus sie einzog, da starben die Leute ohne Rettung. Nur wenige Häuser in Gristede waren verschont geblieben, und zu diesen gehörte das des Hausmanns Eitie. Eines Tages aber, als alle Leute bei Tisch waren und der Hausherr hinter dem Feuerherd saß, schwebte die blaue Wolke zur Haustür herein. Alle waren in dem höchsten Schrecken, aber glücklicherweise zog die Wolke in ein Loch in einem Ständer an der Diele. Rasch sprang der Hausherr auf, ergriff einen Pflock und ein Beil, trieb mit Macht den Pflock in das Loch und die Pest war gefangen. Noch jetzt steckt der Pflock im Ständerloche und die Pest dahinter, aber jeder hütet sich, sie durch Herausziehen des Pflockes zu befreien.


Vgl. 428.

l.

Wenn man von Oldenburg nach Gristede geht, so liegt vorn im Richtmoor ein kleiner Sandhügel, der heißt der Heiligenstuhlsberg (Hilgenstaul auch bei Lindern und Goldenstedt), weil dort in alten Zeiten Gericht gehalten ist. Nicht weit davon liegt auch das Dingsfeld, d.i. Gerichtsfeld, ein Heidefeld von etwa 250 Jück, zwischen den Mansholter und Gristeder Büschen, und dicht hinter Gristede befindet sich, ebenso wie jener Heiligenstuhlsberg auf der Grenze zwischen den Gemeinden Wiefelstede und Zwischenahn, eine Vertiefung, die heißt die Roggenkuhle, denn dort haben die Strafen, welche auf dem Heiligenstuhlsberg zuerkannt wurden, in Roggen niedergelegt werden müssen. (Oldenb. Blätter 1830, S. 356.) Andere erzählen so: Als Wiefelstede noch die einzige Kirche im Ammerlande war, wurden auch die Ortschaften um Edewecht dorthin zehntpflichtig; aber auch als Edewecht schon seine eigene Kirche [259] bekommen hatte, wußten die Wiefelsteder noch einige Abgaben von dorther festzuhalten. So mußten die Hausleute und einige Köter von Osterscheps einen Zugzehnten und eine Lieferung von Aalen leisten, welche der Prediger zu Wiefelstede in Scheps abholen ließ. Das verdroß aber die Pflichtigen, und als einst die Wagen des Wiefelsteder Pastoren voll und beladen von Osterscheps zurückkehrten, überfielen sie dieselben im Hemeler und verbrannten sie samt allem, was darauf war. Darüber kam es nun zu Unterhandlungen, und den Pflichtigen zugunsten ward der Zugzehnte in einen Sackzehnten verwandelt; dafür versprachen sie, den Roggen nebst den Aalen an einem bestimmten Tage an eine bestimmte Stelle auf der Wiefelsteder Kirchspielsgrenze zu bringen, wohin dann der Prediger kommen mußte, um die Lieferung in Empfang zu nehmen. Kam er nicht zur bestimmten Zeit an, so durften sie jene in die dort befindliche Grube werfen und nach Hause umkehren. Später wurde auch dies wieder abgeändert und die Lieferung fand in einem bestimmten Hause zu Gristede statt. Das Loch, in welches der Roggen geworfen werden durfte, heißt darum noch immer die Roggenkuhle. (Oldenb. Blätter 1831, S. 141.) Außer dem Roggen und den Aalen mußten die Schepfer auch ein Schwein liefern. Als einst der Wiefelsteder Pastor zu spät gekommen war, fand er in der Roggenkuhle zwar den Roggen und das Schwein, aber das Schwein war so nahe bei dem Roggen angebunden, daß es denselben erreichen konnte, und hatte bereits so tüchtig in demselben gearbeitet, daß es zu viel bekommen hatte und infolge dessen starb. Da bewog der Pastor einen Bauern in Gristede, Eitie Christian, gegen gänzlichen oder teilweisen Erlaß der eigenen Naturallieferung, die Schepser Pröven in seinem Hause in Empfang zu nehmen. Und damit die Pflichtigen Lust bekamen, sie ihm ins Haus zu liefern, mußte der Bauer den Pflichtigen satt Buskohl und Rindfleisch zu essen und ihren Pferden Futter geben.

m.

In der Gegend von Bokel hört man wohl, wenn jemand bezeichnen will, daß er noch Schwierigkeiten zu überwinden und Anstrengungen zu machen hat, bevor er zur Ruhe gelangt, den Spruch: »Wi sünd man nonnich vor Geerken Dohr (Heck) awer.« Diese Redensart soll sehr alt sein und noch aus der Zeit stammen, wo die Wiefelsteder Kirche die einzige war weit und breit bis nach Hatten hin, und die Hatter selbst, um [260] zur Kirche zu kommen, nach Wiefelstede wandern mußten. Waren nun die Hatter auf ihrem langen Wege bis nach Borbek gekommen und begannen müde zu werden, so tröstete sich wohl der eine oder andere damit, daß nun doch bald die Reise überstanden sei. Diese mußten aber gewöhnlich den Einwand hören: »Wi sünd man nonnich vor Geerken Dohr awer.« Von Borbek ging nämlich ein Fußsteig durch das Bokeler Moor nach Bokel (den einige noch jetzt meinen nachweisen zu können), aber er mochte, wie dies bei solchen Fußsteigen gewöhnlich ist, nicht bequem zu passieren sein. In Bokel aber, auf dem Sande, wurde es besser, und hatte man daselbst Geerken Dohr – hinter dem jetzigen Geerken oder Bruns Hause – hinterm Rücken, so konnte man den Wiefelsteder Turm sehen, und Nuttel war in der Nähe, wo freies Nachtquartier und Ruhe der Müden harrte. Vor Nuttel war früher noch eine kleine Anhöhe, der Heiligenberg; hier war es, wo die Kirchgänger den Turm zuerst erblickten, deshalb hielten sie hier eine kleine Rast, um ein Dankgebet für die glücklich vollbrachte Reise zu sprechen. Die unentgeltliche Beherbergung der Hatter, welche den Nuttelern oblag, machte auch den Kommunikanten und den Schwachen den Weg möglich. Die Last der Nutteler aber ward dadurch ausgeglichen, daß sie sehr viel Pröven weniger an die Geistlichkeit zu entrichten hatten, als die Bokeler und andere. Am meisten belastet waren die Gristeder. Auch die westwärts wohnenden Ammerländer, die von Zwischenahn, Edewecht, Westerstede und Apen, hatten ihren eigenen Kirchweg nach Wiefelstede, der noch deutliche Spuren in und bei Gristede nachgelassen hat. In dem Saal, einem Busche des Hausmanns Ovie zu Gristede heißt der Weg der Freudendamm, weil hier die Reisenden den Wiefelsteder Turm zuerst erblickten. Vgl. 519b, 529a, 552b, c, 562a. – Zu Nuttel soll ehemals eine Kapelle gestanden haben, im Nutteler Stroth spukt der Teufel: 204n.

n.

Bei Bokel, nahe an der Grenze, liegt die Boklerburg, ein mit Wall und Graben eingefriedigter Platz. Von der Burg, die dort gestanden haben soll, weiß man nichts mehr, aber noch im 17. Jahrhundert wurden dort die Versammlungen der Kirchspielseingesessenen von Rastede und Wiefelstede gehalten. In der Mitte des Platzes befindet sich eine Vertiefung, die sich nicht ausfüllen läßt. Was den einen Tag hineingeworfen wird, ist den andern Morgen wieder verschwunden. [261] Das hängt zusammen mit einem Schatze, der in der Tiefe liegt und dort von Geistern bewacht wird. Das ganze Jahr ist dort der Schatz verborgen und unzugänglich, aber in der Johannisnacht erscheint er an der Oberfläche, um gebleicht zu werden, und wer dann ein Stück Erbstahl hinauflegt und sich enthalten kann zu sprechen, der kann den Schatz mit nach Hause nehmen.

o.

Mehrere Personen von jenseits Oldenburg hatten sich einst vereinigt, den Schatz auf der Boklerburg zu heben, und waren in der Nacht eifrig bei der Arbeit. Da kam mit gewaltigem Brausen ein schöner mit vier Pferden bespannter Wagen vorbeigefahren. Der Kutscher grüßte und fragte, ob dies der rechte Weg nach Rastede sei; aber die Schatzgräber blieben stumm und setzten ihre Arbeit fort. Schon hatten sie den Schatz auf das Ufer gehoben, da kam ein Reiter auf einer watschelnden Gans (auf einem hinkenden Ziegenbock) dem Wagen nach. Der Reiter fragte, ob er den Wagen noch wohl einholen könne, und die Schatzgräber antworteten: »Du magst den Düwel dohn!« Im Nu kollerte der Schatz wieder hinunter, und sie konnten am Geräusche hören, daß er noch tiefer kollerte, als sie ihn gehoben hatten.


Vgl. 197.

p.

Der Hausmann Johann Gerken von Bokel kam einst in der Johannisnacht an der Boklerburg vorbei, da bemerkte er, daß der Schatz an der Oberfläche lag, um gebleicht zu werden. Gerken hatte ein Beil bei sich, das er von seinem Vater geerbt hatte, und das mit seines Vaters Namen gemerkt war. Rasch deckte er das Beil auf den Schatz und nahm nun Beil und Schatz in seinen Hut. Wie er damit fortging, entstand hinter ihm viel Lärm und Gebraus, aber Gerken sah sich nicht um. Als er auf den damals noch mit Wald bedeckten Bokeler Esch angekommen war und der Lärm aufgehört hatte, glaubte er sich geborgen, stellte sich hinter einen Baum und sah zurück. Aber in demselben Augenblicke begann der Lärm von neuem, Schatz und Beil flogen aus dem Hute und das Beil dicht vor Gerkens Kopfe vorbei in einen Baumstamm hinein, der Schatz aber rückwärts und, wie man am Klingen hören konnte, wieder nach der Boklerburg zu.

q.

Einst kam der Knecht des Hausmanns Gerken zu Bokel den Fußpfad gegangen, der über Boklerburg führte. Es war Nacht, und zwar Johannisnacht; aber der Knecht dachte nicht daran und ging arglos seines Weges. Auf der [262] Burg angekommen, fand er aber den ganzen Wall mit harten blanken Talern belegt, ein Stück an dem andern, und keine Seele in der Nähe. Erfreut scharrte er mit dem Fuße eine Menge zusammen, füllte Hut und Taschen damit und eilte nach Hause. Als er aber am andern Morgen in der Frühe seine Schätze besehen wollte, waren sie in lauter Kieselsteine verwandelt. Da beschloß er, die Steine wegzuschaffen, ehe es jemand merke, zog sich Strümpfe und Schuhe an und ging hinaus. Aber der eine Schuh drückte ihn, und wie er zusah, lag ein blanker Taler darin, der ihm beim Zusammenscharren der Taler unversehends hineingekommen war.

r.

Vor gut vier Jahrhunderten, als Graf Gerhard der Streitbare bald mit den Bremern, bald mit den Münsterschen, bald mit den Friesen oder auch zur Abwechselung wohl mit allen zugleich in Fehde lag, hatten die Ammerländer von feindlichen Überfällen viel zu leiden. Bei manchen Bauernhäusern befand sich deshalb ein ganz von Steinen erbauter und mit Schießscharten versehener, durch dicke Bohlentüren von Eichenholz verschlossener Speicher (»Lehms«), in den sich die Hausbewohner zurückziehen konnten, denn die Feinde hielten sich nirgends lange auf, plünderten, so viel wie sie konnten, und entfernten sich so rasch, wie sie gekommen waren. Wo es an solchen festen Gebäuden fehlte, flüchteten sich die Einwohner in ein Gehölz und nahmen von Hab und Gut mit, was die Eile gestattete. Die Borbeker hatten ihren regelmäßigen Versteck im Düwelshop, einem Gehölz an der Haren, nicht weit vom Wehner Wold. Einmal flohen sie vor den Ostfriesen mit solcher Eile dorthin, daß die Milch, die sie mit sich führten, bei ihrer Ankunft vollständig gebuttert war. – Den Namen Düwelshop erklären die Anwohner so, daß einst zwei Bauern sich um die Fläche gestritten, bis zuletzt der eine gesagt: »Denn nimm du Düwel't tohop!«


License
Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Link to license

Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Strackerjan, Ludwig. 505. Wiefelstede. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-36B9-F