72.

Ich weiß, Herr, daß des Menschen Tun steht nicht in seiner Gewalt, und steht in niemands Macht, wie er wandle oder seinen Gang richte. Züchtige mich, Herr, doch mit Maßen und nicht in deinem Grimm, auf daß du mich nicht aufreibest! Jerem. 10, 23. 24


Ich weiß und immer mehr erfahr', wie ich so leicht kann wanken;
Herr, laß doch deines Geistes Zucht mich halten in den Schranken!
Mein Licht und Vorsatz reicht nicht zu, die Kräfte sind zu klein,
Ich schwach' und dummes Kindlein muß von dir gegängelt sein.
Ich überlass' mich deiner Hand und deiner Weisheit Leiten,
Du kannst durch Kreuz und Leiden mich zu deinem Reich bereiten;
[233]
Wohlan, so schlag und zücht'ge mich, doch weißt du Ziel und Maß,
Herr, tu es nicht in deinem Grimm und mich nicht gar verlaß!

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Tersteegen, Gerhard. Gedichte. Geistliches Blumengärtlein. Zweites Büchlein. Vorbericht. 72. [Ich weiß und immer mehr erfahr', wie ich so leicht kann wanken]. 72. [Ich weiß und immer mehr erfahr', wie ich so leicht kann wanken]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-493C-E