Bei Dressel

»Wie geht's in Afrika?« – »Je nun, wir müssen,
Was wir uns eingebrockt, geduldig fressen.
Es bleibt nichts andres, und von allen Schlüssen
Ist dieser Schluß der Lage angemessen.«
»Es kostet uns wohl ziemlich viele Leute?«
»Ja. Ziemlich viele; gestern etwa hundert,
Und gegen hundertfünfzig wieder heute.
Es hat jedoch die Leitung nie gewundert.
Denn, sehen Sie, der Krieg in Kolonien
Ist uns noch neu. Wir müssen Lehrgeld geben
Und aus dem Schaden die Erfahrung ziehen.
Das kostet eben Geld, und kostet Leben.
Und dann – pardong, darf ich um Feuer bitten?
Wie schlecht die heurigen Importen brennen! –
Und dann, wir haben auch sehr viel gelitten,
Weil wir das Klima noch zu wenig kennen.
Im übrigen, was soll das laute Klagen,
Wenn wir dreitausend oder mehr verlieren?
Wir können den Verlust doch wirklich tragen!
Der Sekt ist warm. He, Kellner, gut frappieren!«

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Thoma, Ludwig. Bei Dressel. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-5128-0