[Das war es, was mir Ahndung wollte sagen]

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Das war es, was mir Ahndung wollte sagen,
Das bange Herz, das heimlich oft im Beben
Mir eine treue Warnung hat gegeben:
Du sollst, du sollst noch nicht dein Letztes wagen.
Welch Kind hab' ich empfangen und getragen!
Der größte Schmerz führt schon in mir sein Leben,
Bald wird er reißend nach dem Lichte streben,
Dann wird das matte Herz von ihm zerschlagen.
So blute denn mit Freuden, Todeswunde,
Fühl' noch, o Herz, im Schmerz die lichten Blicke,
Das süße Lächeln, höre noch die Töne,
Durchdringt dich ganz im Tiefsten, welche Schöne
Aufstrahlt' im Lächeln, Klang, zum Liebesglücke, –
Dann fühl' dein Elend, brich zur selben Stunde!

Notizen
Erstdruck in: Phantasus, Bd. 2, Berlin (Realschulbuchhandlung) 1812.
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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Tieck, Ludwig. [Das war es, was mir Ahndung wollte sagen]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-5539-8