Rosen

Bist du kommen, um zu lieben,
So nimm unsre Blühte wahr,
Wir sind röthend stehn geblieben,
Prangen in dem Frühlingsjahr.
[138]
Als ein Zeichen find die Büsche
Mit den Rosen überstreut,
Daß die Liebe sich erfrische,
Ewig jung sich stets erneut.
Wir sind Lippen, rothe Küsse,
Rother Wangen sanfte Gluth,
Wir bedeuten Liebesmuth,
Wir bezeichnen, wie so süsse
Herz und Herz zusammenneigt,
Liebesgunst aus Lippen steigt.
Küsse sind verschönte Rosen
Der Geliebten Blüthezeit,
Und ihr süßes süßes Kosen
Ist der Wünsche schön Geleit,
Wie die Rose Kuß bedeut't,
So bedeut't der edle Kuß
Selbst der Liebe herrlichsten Genuß.
[139]
Liebe ist es, die die Röthe
Allewege angefacht,
Liebend kommt die Morgenröthe
Roth steigt nieder jede Nacht:
Rosen sind verschämte Röthe,
Sind die Ahndung, sind der Kuß:
In Granaten flammt die Röthe
Brennt in Purpurs voller Pracht,
Deuten uns den innigsten Genuß.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Tieck, Ludwig. Gedichte. Gedichte. Zweiter Theil. Wald, Garten und Berg. Rosen. Rosen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-5597-3