Das Herz

Das wilde Herz ward weiß am Wald;
O dunkle Angst
Des Todes, so das Gold
In grauer Wolke starb.
Novemberabend.
Am kahlen Tor am Schlachthaus stand
Der armen Frauen Schar;
In jeden Korb
Fiel faules Fleisch und Eingeweid;
Verfluchte Kost!
Des Abends blaue Taube
Brachte nicht Versöhnung.
Dunkler Trompetenruf
Durchfuhr der Ulmen
Nasses Goldlaub,
Eine zerfetzte Fahne
Vom Blute rauchend,
Daß in wilder Schwermut
Hinlauscht ein Mann.
O! ihr ehernen Zeiten
Begraben dort im Abendrot.
Aus dunklem Hausflur trat
Die goldne Gestalt
Der Jünglingin
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Umgeben von bleichen Monden,
Herbstlicher Hofstaat,
Zerknickten schwarze Tannen
Im Nachtsturm,
Die steile Festung.
O Herz
Hinüberschimmernd in schneeige Kühle.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Trakl, Georg. Gedichte. Veröffentlichungen im »Brenner« 1914-15. Das Herz. Das Herz. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-58DB-F